Betriebliche Ausbildungszahlen im Maler- und Lackiererhandwerk bleiben stabil
Die betrieblichen Ausbildungszahlen im Maler- und Lackiererhandwerk sind auch im Jahr 2010 stabil geblieben. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahre 2010. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen sich weiterhin stark für die Fachkräftesicherung engagieren.
„Die Branche kommt damit Ihrer Verantwortung zur Ausbildung nach”, so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, Werner Loch. „Der Trend zur Ausbildung im Betrieb über den eigenen Bedarf hinaus hält an.” Im Bundestrend lässt sich für die gesamte Wirtschaft ein stärkerer Rückgang bei den außerbetrieblichen Ausbildungsverhältnissen feststellen, während die Ausbildung im Betrieb stabil bleibt.
„Mehr Neuverträge im Beruf Fahrzeuglackierer“
Im Maler- und Lackiererhandwerk ist dieselbe Entwicklung zu beobachten. Im Beruf Maler- und Lackierer wurden im letzten Jahr 9.051 Neuverträge abgeschlossen (-2,6%), im Beruf Bauten- und Objektbeschichter 1.552 (-7,3%). Die Ausbildungsverträge im Bereich Fahrzeuglackierer legten insgesamt sogar zu auf 2.769 (+4,7%).
„Rückgänge bei außerbetrieblich geförderten Maßnahmen“
Die Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter wurde in der Vergangenheit gerade von überbetrieblichen Maßnahmeträgern als Angebot genutzt. Aus der sinkenden Nachfrage an solchen Maßnahmen, aufgrund des Vorrangs des „1. Ausbildungsmarktes” in der betrieblichen Ausbildung, resultiert der Rückgang der Bewerberzahlen bei diesem Ausbildungsberuf. „Erfreulicherweise hat sich die Zahl derjenigen, die einen Anschlussvertrag als Bauten- und Objektbeschichter für eine Ausbildung zum Maler-Lackierer erhalten haben, wiederum erhöht”, so Werner Loch. „Nahezu jeder Dritte erhält als Sprungbrett zur Gesellenprüfung das Angebot zur weiteren Qualifizierung. Die Einführung des 2jährigen Berufsabschlusses hat vielen jungen Menschen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt eröffnet.”
Die Ergebnisse vom Ausbildungsmarkt 2010 zeigen, dass die Unternehmen trotz Krise an Ausbildung festgehalten und in die Fachkräftesicherung investiert haben. Denn zu berücksichtigen ist bei den Ergebnissen 2010, dass die Entscheidungen über Ausbildung noch weitgehend im Angesicht der Wirtschafts- Finanzkrise getroffen wurden. Umso bemerkenswerter ist das stabile Niveau bei den betrieblichen Ausbildungsverträgen.
Die Attraktivität der Ausbildungsberufe im Maler-Lackiererhandwerk zeigt sich in der Analyse zu dem zunehmenden Bewerbermangel auf dem Ausbildungsmarkt. Dies gilt gerade für die neuen Bundesländer und den dortigen Rückgang der Vertragszahlen. Denn hier haben sich 2010 -13% Ausbildungsbewerber weniger gemeldet als im Vorjahr.
Eine Berechnung macht die Entwicklung der letzten Jahre und die entsprechende Leistung der Wirtschaft besonders deutlich: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt 2010 leicht (+0,4 %) über dem Niveau von 2003 (dem letzten Jahr vor dem Ausbildungspakt). Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Schulabgänger aber insgesamt um knapp -8 % verringert, in den neuen Ländern hat sie sich sogar nahezu halbiert. Damit haben sich insgesamt in diesem Zeitraum die Chancen der jungen Menschen auf Ausbildung verbessert. Mit der großen Ausbildungsleistung, über den eigenen betrieblichen Bedarf hinaus, leisten die Betriebe des Maler-Lackiererhandwerks hierzu einen besonderen Beitrag.
Quelle: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz