Zur Wiederwahl von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und zum Start der neuen Bundesregierung erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

„Das Handwerk in Deutschland gratuliert Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zu Ihrer Wiederwahl und dem neuen Bundeskabinett zu seiner Ernennung. Es ist gut, dass nun eine neue Regierung das Heft des Handelns wieder in die Hand nimmt. Fast sechs Monate nach der Bundestagswahl ist es an der Zeit,  dass Deutschland endlich eine stabile, handlungs- und entscheidungsfähige Regierung bekommt. Es geht nun darum, rasch die in den vergangenen Monaten liegengebliebenen Aufgaben anzupacken und wichtige Regierungsvorhaben umzusetzen. Weiterlesen

„Deutschland zusammenhalten. Modernisieren. Sicherheit geben.“

Beim jährlichen Treffen der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft BDA, BDI, DIHK und ZDH mit der Bundeskanzlerin werden aktuelle wirtschafts- und gesellschaftsrelevante Fragen diskutiert.

In diesem Jahr haben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, BDI-Präsident Prof. Dieter Kempf, DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer, BDA-Präsident Ingo Kramer sowie ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer über die jetzt von einer neuen Bundesregierung anzugehenden politischen Maßnahmen diskutiert, die notwendig sind, um den für Deutschland dringend notwendigen Modernisierungsschub in Gang zu setzen.

Das jährliche Spitzengespräch am Rande der Internationalen Handwerksmesse in München hat rund 50 Jahre Tradition.

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Foto: ZDH/Stegner

Neue Wünsche, Ansprüche und neue Möglichkeiten. Mit ihrem Motto „Handwerk: Die nächste Generation. Wir zeigen, was kommt.“ richtet die Internationale Handwerksmesse, die vom 07. bis 13. März auf dem Messegelände München stattfindet, ihren Blick in die Zukunft. Im Fokus stehen die Bereiche Kunden, Lösungen und Arbeitswelten. Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, erklärt im Interview, was die nächste Generation Handwerk ausmacht.     Weiterlesen

„Es ist gut und wichtig, dass Union und SPD sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt haben und damit die Aussicht auf eine neue, stabile und entscheidungsfähige Regierung endlich in greifbare Nähe rückt. Leider ist die Phase der Ungewissheit immer noch nicht beendet, weil die Unwägbarkeiten der SPD-Mitgliederbefragung bleiben. Hier muss nun rasch für Klarheit gesorgt werden.

Positiv sind vor allem die Vorhaben im Bereich der Bildung. Hier sind die Koalitionäre dem Anspruch auf Modernisierung und Zukunftsorientierung am nächsten gekommen.

Diese Zukunftsausrichtung und der Mut zur Gestaltung wäre auch in anderen Themenbereichen erforderlich gewesen.

In der Sozialpolitik geht es weiter um Verteilung statt um Einsicht in wirtschafts- und gesamtgesellschaftspolitische Notwendigkeiten und den Anspruch, zukunftsorientierte und vor allem auch generationengerechte Antworten auf die wichtigen Fragen unserer Zeit zu geben.

Diese Vereinbarungen in der Sozialpolitik schwächen die Wettbewerbsfähigkeit unserer beschäftigungs- und lohnintensiven Handwerksbetriebe. Sie bringen höhere Lohnzusatzkosten und regulatorischen Mehraufwand.

In der Steuerpolitik bleiben die Vereinbarungen weit hinter dem zurück, was notwendig und möglich gewesen wäre. Für den Verzicht auf Steuererhöhungen sollte niemand wirklich Lob erwarten. Gestaltende Steuerpolitik, auf die Unternehmen wie Bürger warten, bleibt aus.“

Handwerksbetriebe müssen ab dem 25. Mai 2018 die Anforderungen des neuen Datenschutzrechts beachten. Um die Anpassung der datenschutzrelevanten Abläufe möglichst aufwandsarm zu gestalten, hat der ZDH praxisgerechte Informationsmaterialien, Muster und Checklisten erarbeitet, die auf der Webseite des ZDH als Download zur Verfügung stehen. Weiterlesen

Die Herbstversammlung der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf steht traditionell im Zeichen der Information. Diesmal allerdings war die mit mehr als 100 Mitgliedern sehr gut besuchte Zusammenkunft im Maxhaus in der Düsseldorfer Altstadt auch ein Anlass zum Abschied: Nach jahrzehntelanger erfolgreicher Tätigkeit im Berufs- und Technologiezentrum (BTZ) der Innung wurden Chefsekretärin Ingeborg Marré und Ausbilderin Tanja Sonnenschein verabschiedet. Innungsobermeister Jörg Schmitz und dessen Amtsvorgänger, Ehrenobermeister Heiner Pistorius, nahmen diese Gelegenheit zum Anlass, um die Leistungen beider Kolleginnen zu würdigen. Beide betonten, sie hätten die Aufbaujahre des BTZ mitgestaltet, dabei „perfekte Arbeit geleistet“ und „auch unlösbare Probleme bewältigt“. Die Versammlungsteilnehmer bestätigten die Worte der Wertschätzung auf ihre Weise: mit minutenlangem stehenden Beifall.

Den Part der Informationsvermittlung übernahm an diesem Abend insbesondere Margarete Peters. Die kommunikationserfahrene Moderatorin und Systemaufstellerin vermittelte dem Auditorium interessante Details zum Thema Potentialanalyse. Die Referentin erläuterte dabei die Grundsätze des sogenannten „Key4You“-Persönlichkeitsschlüssels.

Dieser will …

  • alle Menschen und Gruppen ansprechen,
  • gegenseitige Wertschätzung und Toleranz fordern, ohne Bewertungen und Beurteilungen abzugeben,
  • einen systemischen Blickwinkel einnehmen und
  • einer prozessorientierten Arbeitsweise folgen.

Margarete Peters betonte in ihrem Referat, dass es sehr wichtig sei, unterschiedliche Persönlichkeiten im Team zu haben. Mit den vier Grundcharakteren „Entdecker“, „Realisierer“, „Analytiker“ und „Vermittler“ verfüge „Key4You“ über einen validen Schlüssel zur Persönlichkeits- und Karriereentwicklung, die sowohl dem Unternehmen als auch dem Umgang mit den Kunden zugutekomme.

„Etwas zu beginnen, erfordert Mut, etwas zu beenden, noch mehr“, so eine bekannte Lyrikerin. Beides hat Landesinnungs- und Obermeister Ludwig Vorholt in den vergangenen Jahren während seiner Zeit an der Spitze des Verbands und der Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Rheinland/Westfalen bewiesen. Mitte November legte der 60-Jährige sein Amt – trotz ungebremster Leidenschaft für sein Handwerk – in jüngere Hände. „Jetzt ist mal der Nachwuchs dran“, lautete Vorholts Begründung bei den turnusgemäßen Neuwahlen zum Gesamtvorstand während der Herbstversammlung der Innung. So folgt nun Philipp Radtke aus Lünen mit gerade einmal 38 Jahren im Amt und ist damit einer der jüngsten Obermeister seiner Zunft in der Bundesrepublik.

Auch der langjährige stellvertretende Landesinnungsmeister Christoph Wallenborn aus Köln machte der jüngeren Generation Platz und verzichtete auf eine Kandidatur. Neue Stellvertreter im Innungsverband sind Michael Volkery aus Unna und Werner Siebelhoff aus Dortmund. Für Vorholt aber heißt es: „Eine erfolgreiche Ära geht zu Ende“ – darüber waren sich die 300 Innungsmitglieder bei seiner Verabschiedung einig.

Stehende Ovationen und minutenlanger Beifall brandeten auf, als Geschäftsführerin Irene Zamponi eine bewegende und zugleich sehr persönliche Rede zum Abschied „ihres Chefs“ hielt. „Eine Aufgabe, die ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge erfülle“, sagte sie. Das lachende Auge beziehe sich auf die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit sowie wichtige Weichenstellungen für jedes einzelne Innungsmitglied. Das weinende Auge gelte der Persönlichkeit Vorholts, den die Geschäftsführerin als bodenständigen, besonnenen und vorausschauenden, aber auch anspruchsvollen Charakter beschrieb, dem es stets darum ging, Interessen zum Ausgleich und auf einen Nenner zu bringen. „Herr Vorholt ist kein Fähnchen im Wind. Er verspricht nichts, was er hinterher nicht halten kann“, sagte sie. „Und es gilt für ihn: bei fester Überzeugung offen für den Standpunkt und das Argument des anderen. In der täglichen Zusammenarbeit hieß das, dass er Menschen seines Vertrauens hat machen lassen, sich aber zugleich intensiv einbrachte, wenn es wichtig wurde.“

Es ging Vorholt eben um die Sache, nicht um seine Person. Das wurde auch bei seiner Dankesrede einmal mehr deutlich. „Nur gemeinsam ist man stark“, lautete sein Resümee einer erfolgreichen Arbeit des Gesamtvorstands, zu der jedes Mitglied dieses Gremiums beigetragen habe. Die Handschrift dieses Gesamtvorstands ist heute noch präsent und prägend: Nach der Fusion der vormals neun Einzelinnungen zu einer Großinnung Rheinland/Westfalen im Jahr 2006 installierte das Gremium eine eigene Geschäftsstelle – „eine gut funktionierende Verwaltungseinheit, die trotzdem als Arbeitgeberverband der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf eng verbunden ist“, so Vorholt. „Ich glaube, dass wir dieses Vorhaben gut in die Tat umgesetzt haben“, zog er ein Fazit, das der Gesamtvorstand einhellig begrüßte.

Die Triebfeder seines Handelns wurde dem Schalke-Fan „in die Wiege“ gelegt. Sein Vater war im Jahr 1969 bereits Gründungsmitglied der Innung Emscher-Lippe und des Landesverbands Westfalen. 1990 folgte der Junior dem Senior als Vorstandsmitglied und verfolgte seitdem den Zusammenschluss zu einer Landesinnung Nordrhein-Westfalen. Ziel war es stets, sich als Dienstleister für das von Kleinbetrieben geprägte Handwerk zu engagieren.

Vorholt legte nun „beruhigt den Staffelstab des Landesinnungs- und Obermeisters in die Hände von Philipp Radtke“. Er wünschte dem Lünener Orthopädieschuhmachermeister Ausdauer, Tatkraft und Geduld. Radtke wurde ohne Gegenstimme zum neuen Innungschef gewählt. Sein Augenmerk will er vor allem auf die Entbürokratisierung in der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und Spitzenverbänden richten und das Image des Gewerks verbessern. An seiner Seite stehen im neu gewählten Vorstand als Stellvertreter Michael Volkery aus Unna und Rainer Schmenk aus Duisburg. Das Führungstrio wird unterstützt von den Beisitzern Klaus Diedenhoven aus Kleve und dem Sauerländer Diethelm Vogel, die von den Innungsmitgliedern mit großer Zustimmung erneut in den Vorstand gewählt wurden. Der Kölner Dirk Klein komplettiert das Gremium als neuer Lehrlingswart.

Das heißt zugleich, dass ein weiterer „Aktivposten“ und zudem eine Säule des Nordrhein-Westfälischen Orthopädie-Schuhtechnikerhandwerks von Bord geht: Karl Schmenk aus Essen beendete ebenfalls aus Altersgründen seine zwölfjährige Tätigkeit als Lehrlingswart. Der „Mister ÜBL“ und Mitgestalter der überbetrieblichen Ausbildung auf Landes- und Bundesebene erhielt nebst stehenden Ovationen auch einen hochwertigen Präsentkorb als Dankeschön.

Schöne Geste zum Abschluss: Als erste Amtshandlung ernannte Radtke nach einstimmigem Votum der Mitglieder seinen Vorgänger zum Ehrenobermeister und überreichte dem sichtlich gerührten Vorholt die Urkunde der Handwerkskammer Düsseldorf „in Anerkennung und Würdigung seiner verdienstvollen Tätigkeit“.

Eine gemeinsame Initiative von Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer, Indus-trie- und Handelskammer und der Landeshauptstadt Düsseldorf soll dazu beitragen, die Mobilität in der Stadt zügig umweltfreundlicher zu machen und nachhaltig zu sichern. Man erhofft sich damit nicht zuletzt eine Verbesserung der Luftqualität, um drohende Fahrverbote für Dieselautos abwenden zu können. Am 13. November 2017 unterzeichneten dafür gemeinsam Oberbürgermeister Thomas Geisel, für die Kreishandwerkerschaft Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide und Hauptgeschäftsführer Lutz Denken, für die Handwerkskammer Präsident Andreas Ehlert und Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann, für die Industrie- und Handelskammer Vizepräsident Dr. Udo Brockmeier und Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen im Rathaus eine Partnerschaft für effiziente und umweltgerechte Mobilität, kurz Mobilitätspartnerschaft.

Zuvor erläuterten in einer Pressekonferenz die Beteiligten den Inhalt ihrer Vereinbarung. Für Oberbürgermeister Thomas Geisel sei besonders wichtig, dass Stadt und örtliche Wirtschaft gemeinsam Verantwortung für eine smarte, effiziente und umweltgerechte Mobilität übernehmen. Mit der Mobilitätspartnerschaft, einer der ersten in der Republik, sollen schnell spürbare Verbesserungen in den betrieblichen Fuhrparks und beim Mobilitätsverhalten erreicht werden, die insbesondere weniger Luftbelastung mit sich bringen wird.

Umweltdezernentin Helga Stulgies ergänzte: „Ziel unserer Bestrebungen ist es unter anderem, kurzfristig eine Reduzierung des Luftschadstoffs Stickstoffdioxid zu erreichen. Der Grenzwert dieses Schadstoffs wird insbesondere an vielbefahrenen Straßen in der Innenstadt deutlich überschritten.“

Der Mobilitätspartnerschaft können sich alle Düsseldorfer Unternehmen anschließen. Sie erklären sich damit bereit, die Mobilität ihres Betriebes umweltfreundlicher zu gestalten. Dies soll in alle betrieblichen Bereiche hineinwirken – von den Arbeitswegen der Beschäftigten über Geschäftsreisen bis hin zur eigenen Fahrzeugflotte und den Lieferverkehren – seien es Transportlösungen zum Beispiel elektromobiler Art (Elektrofahrzeuge oder Lastenräder), optimierte Tourenplanungen oder Videokonferenzen – anstelle von Geschäftsfahrten. Unternehmen, die herausragende Beiträge leisten, sollen ausgezeichnet werden. Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und Stadt wollen interessierte Unternehmen nach Kräften unterstützen.

Manche Handwerksbetriebe setzen bereits auf einen umweltfreundlichen Fuhrpark, indem sie mit Elektrotransportern oder Lastenrädern zum Kunden fahren. „Wir werden von unseren Mitgliedsbetrieben Best-Practice-Beispiele bereitstellen, denn einige gestalten ihre betriebliche Mobilität bereits effizient“, sagte der Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide.

„Auch die Handwerkskammer wird den Mitgliedsunternehmen bei der Analyse ihres Fuhrparks und der Umstellungsmöglichkeiten mit einer Erstberatung helfen. Für die Detailplanung werden wir darüber hinaus einen Beraterpool zusammenstellen, der jeden differenzierten betrieblichen Mobilitätsbedarf abdecken soll“, erläuterte Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert.

Die Industrie- und Handelskammer sieht in einer Zusammenarbeit der Unternehmen großes Potenzial: „Durch kluge Vernetzung von Unternehmensflotten und die Einbindung der Belegschaften eröffnen sich hohe Einsparpotenziale für alle Beteiligten – zum einen zur Kostenreduktion, zum anderen zur Senkung der Umwelt- und Klimabelastungen“, betonte Dr. Udo Brockmeier, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer.

Sowohl die Handwerkskammer als auch die Industrie- und Handelskammer wollen im Rahmen der Mobilitätspartnerschaft zudem ihre Fortbildungsaktivitäten verstärken. In Workshops und Konferenzen werden die Chancen der Unternehmen und gute Beispiele
vorgestellt.

Die Vereinbarung zur Mobilitätspartnerschaft gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2020.

Am 23. und 24. November 2017 fand erstmalig in Düsseldorf die Deutsche Meisterschaft der Anlagenmechaniker/-innen für SHK-Technik statt. Acht Teilnehmer aus ganz Deutschland kämpften im innungseigenen überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Bilk (BZD) um
den Titel.

In einem spannenden Wettkampf setzte sich schlussendlich Pascal Schreiter aus Aue durch. Das Talent aus dem Bundesland Sachsen überzeugte die sechsköpfige Expertenkommission mit 94,94 von 100 Punkten. Vizemeister wurde mit 92,25 Punkten Timo Römer aus Saarbrücken. Benedikt Geldner aus Bad Staffelstein belegte mit 82,57 Punkten Platz drei.

Rund 850 Besucher konnten bei freiem Eintritt an den beiden Wettkampftagen spannendes Handwerk erleben, sich aber auch über Produkte und Dienstleistungen des Sanitär-Heizung-Klima-Sektors aus erster Hand informieren. „Zwei Tage lang lautete das Motto: reinschnuppern, mitfiebern und ausprobieren. Verbraucher, Branchenvertreter, SHK-Azubis sowie ganze Schulklassen aus dem Großraum Düsseldorf haben die Chance genutzt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im Rahmen der Abschlussveranstaltung am Abend des 24. November im Chapiteau mit Pascal Schreiter einen würdigen Deutschen Meister küren konnten“, bekräftigt Hans-Werner Eschrich, Organisator und Obermeister der ausrichtenden SHK-Innung Düsseldorf.

Acht Gesellen, alle um die 20 Jahre alt, aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen,
Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein stellten unter Beweis, wie anspruchsvoll, vielseitig und zukunftsorientiert der Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klima-Technik in der Praxis wirklich ist. Dabei hatten sie bereits ein paar Hürden genommen: Zunächst setzten sie sich im „Praktischen Leistungswettbewerb“ ihrer Innung, in weiteren Schritten in überregionalen Wettbewerben auf Landesebene durch, um schließlich zur Deutschen Meisterschaft zugelassen zu werden.

Die Aufgabenstellung des Bundeswettbewerbs hatte es in sich: Es galt, unter Zeitdruck eine vollständige Badinstallation mit Trinkwasser-und Abwasserverrohrung, WC-, Waschbeckenelementen sowie eine komplette Heizungsinstallation in der Form des Düsseldorfer Fernsehturms zu errichten. Nur von einem Absperrband getrennt und vor den Augen der Besucher arbeiteten die Talente eineinhalb Tage lang an ihrem Werkstück. Am Ende wurden Maßgenauigkeit und Dichtigkeit der gesamten Installation vom Expertenteam geprüft. André Schnabel, Mitglied der Expertenjury und Deutscher Nationaltrainer der Anlagenmechaniker SHK, fasste die Situation wie folgt zusammen: „Für die Jungs ist es schon stressig, in der Öffentlichkeit unter Leistungsdruck zu stehen. Sie haben trotzdem alle einen tollen Job gemacht. Während der zwei Tage hatte das Expertenteam keinen Favoriten, aber zwei, drei Talente hatten sich schon während des Wettkampfes deutlicher hervorgetan als andere. Am Ende haben nur die reinen Punkte gezählt.“

Die begleitende Haustechnikausstellung in den Gängen und im Außenbereich des Berufsbildungszentrums sorgte für einen besonderen Rahmen. Hier konnte man das thematische Spannungsfeld zwischen handwerklichem Know-how, Technik, Design und Funktion anhand von neuesten Branchenprodukten und -services in Augenschein nehmen und selbst ausprobieren. 32 Aussteller präsentierten hier modernes Heizen, Lüften, Kühlen, Regeln wie auch anspruchsvolle Sanitärtechnik und B2B-Services für das SHK-Handwerk.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima war mit seinem neuen Messekonzept zur Bewerbung des Ausbildungsberufs vor Ort vertreten. Unter dem Motto „Anleiten und Ausprobieren“ pressten die Standbetreuer aus Verband und Innung mit etlichen Jugendlichen Fittinge und bogen unzählige Kupferleitungen zu Buchstaben. Nebenbei wurden Infos zum Ausbildungsberuf vermittelt und der Einstieg in die Branche erklärt: „Die Resonanz der jungen Leute war sehr gut. Wir waren richtig beschäftigt und mussten zwischenzeitlich Material nachordern. An der Werkbank, den Montage- und Infowänden gab es keinerlei Berührungsängste. Einige Schüler hatten sich sogar spontan für ein Praktikum interessiert.

Im kommenden Jahr wird die Deutsche Meisterschaft erneut im Rahmen der Fachmesse GET-Nord in Hamburg ausgetragen. Sofern sie und ihre Firmen sich bereit erklären, geht es für Pascal Schreiter, Timo Römer und Benedikt Geldner nun ins Trainingslager für die kommende Ausscheidung der EuroSkills im Rahmen der IFH Intherm im Frühjahr 2018.

Seit 1. August 2017 gilt die neue Gewerbeabfall-Verordnung , kurz GewAbfV, mit verschärften Regelungen zu Mülltrennung und deren detaillierter Dokumentation. Mit der geänderten Verordnung verlangt der Gesetzgeber eine noch striktere Getrennthaltung sortenrein oder zumindest separat anfallender Abfallfraktionen. Im Regelfall sollen am Unternehmensstandort 7 und auf Baustellen 10 Abfallfraktionen getrennt gehalten werden. Davon kann man in begründeten Fällen abweichen. Mit oder ohne Abweichung ist jeder gewerbliche Abfallerzeuger verpflichtet, Art und Umfang seiner Getrennthaltung zu dokumentieren und jede Gemischt-erfassung sachgerecht zu begründen.

Gewerbliche Siedlungsabfälle
Diese hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle entstehen in allen Handwerksbetrieben. Neu sind:

Zusätzliche Trennung von Holz und Textilien
Bisher mussten schon Papier, Pappe, Karton, Glas, Kunststoffe, Metalle und Bioabfälle getrennt gesammelt und verwertet werden. Ab August 2017 gilt dies auch für Holz und Textilien. Ein nachträgliches Auseinandersortieren bereits als Gemische entstehender Abfälle durch den Abfallerzeuger wird nicht verlangt. Stattdessen müssen Mischfraktionen dann nachträglich in geeigneten Sortierungs- oder Aufbereitungsanlagen der Entsorger für eine nachgeschaltete Verwertung vorbereitet werden.

Ausnahmen
Wenn eine Getrennthaltung technisch nicht möglich (z. B. wegen fehlender Aufstellungsfläche für die einzelnen Behälter) oder wirtschaftlich nicht zumutbar ist (z. B. wegen zu geringer Mengen). Mit nachvollziehbarer Begründung ist eine Mischerfassung ausnahmsweise zulässig. Diese Mischfraktionen müssen dann aber grundsätzlich einer Vorbehandlungsanlage und einer Sortierung zugeführt werden, die ihrerseits vorgegebenen Qualitätsanforderungen (Sortierquoten) entsprechen muss. Entsprechende Bescheinigungen müssen die Betreiber der Entsorgungsanlagen bzw. die zwischengeschalteten Abfallbeför-
derer (Abholer) bereitstellen.

Dokumentationspflichten
Auf den Unternehmer kommen zusätzliche Aufgaben zu, da die korrekte Getrennthaltung und auch notwendige Abweichungen dokumentiert und begründet werden müssen. Ausdrücklich verlangt wird eine Dokumentation der Getrennthaltung. Als Nachweise können Fotos und Lagepläne des Abfall-Lager-Bereichs, Liefer- oder Wiegescheine dienen. Auch die Gründe für das Abweichen von der Pflicht zur getrennten Sammlung sind auf diese Weise zu dokumentieren. Für alle Dokumentations-unterlagen gilt: Sie müssen der zuständigen Abfallbehörde nicht unaufgefordert vorgelegt werden, sind aber „auf Abruf“ vorzuhalten.

Bau- und Abbruchabfälle
Bei den Bau- und Abbruchabfällen sind Glas, Kunststoffe, Metalle, Beton, Ziegel, Fliesen /Keramik getrennt zu halten und zu verwerten.

Zusätzliche Trennung von Holz, Dämmmaterial, Bitumengemischen und Baustoffen auf Gipsbasis
Damit werden „im Regelfall“ 10 verschiedene Behältersysteme erforderlich. Auch hier darf eine Mischerfassung ausnahmsweise erfolgen, wenn die vollständige Getrennthaltung aus nachvollziehbaren Gründen nicht realisierbar ist.

Dokumentationspflichten
Es gelten die gleichen Dokumentationsvorgaben wie bei Siedlungsabfällen – dann aber für jede einzelne Baustelle. Jedoch gibt es dabei eine Bagatellgrenze. Liegt die Abfallmenge der einzelnen Baustelle unter 10 Kubikmeter, entfällt die baustellenbezogene Dokumentationspflicht. An der Pflicht zur Getrennthaltung und Verwertung ändert sich aber nichts.

Dokumentations-Software für Betriebe
Jeder Abfallerzeuger ist verpflichtet, die Getrennthaltung zu dokumentieren und Ausnahmen zu begründen. Für Handwerksbetriebe bieten sich dabei folgende Möglichkeiten an, die verlangten Dokumentationen zu erstellen:

Die Handwerkslösung
Die Handwerkskammer arbeitet gemeinsam mit Fachverbänden an einer Software, mit der Handwerksbetriebe ihre Dokumentation möglichst einfach selber erstellen können. Diese Software soll handwerkszugehörigen Unternehmen demnächst bundesweit kostenfrei zur Verfügung stehen. In der Software sollen sich Module für die Berücksichtigung von Baustellen zu- und abschalten lassen. Ebenso soll der Anwender wählen können, ob er mit minimalem Daten- und Bearbeitungsaufwand auskommen will oder ob er zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen für eigene Zwecke auch Abfallmengen und -kosten erfassen möchte. So kann der Nutzer durch eigene Voreinstellungen ein schlankes aufgeräumtes und bedarfsgerechtes Paket definieren, das nicht durch überflüssige Funktionen verwirrt.

Die GewAbfV trat am 1. August 2017 in Kraft, war aber erst rund vier Monate zuvor veröffentlicht worden. Dieser Vorlauf war zu knapp, um schon bis zum Inkrafttreten die Softwareentwicklung abzuschließen und das Produkt auf Herz und Nieren getestet zu haben.

Die kommerzielle Lösung
Derzeit bieten die Entsorger bereits eigene Dienstleistungen an, um eine entsprechende Aufstellung für Betriebe zu erstellen. Die Nutzung dieser Angebote kann durchaus sinnvoll sein. Ein abfallerzeugender Betrieb sollte dabei aber bedenken, ob in seinem konkreten Fall ein Entsorger auch die vorgenannten Begründungen mitliefern kann oder ob nicht auch Aufwand auf seiner Seite entsteht. Eine vom Entsorger angefertigte Dokumentation kann zudem nur dann vollständig sein, wenn alle Abfälle über einen einzigen Kanal (über genau einen Dienstleister) entsorgt werden. Andernfalls müsste der Unternehmer die Aufstellungen aller von ihm beauftragten Entsorger wieder zusammenführen und die oben genannte Dienstleistung mehrfach bezahlen.

Was tun?
Als Betrieb können Sie abwarten, ob Sie die Dokumentation selbst angehen möchten, ob Sie die Software der Handwerksorganisation verwenden möchten oder auf die Angebote der Entsorger setzen: Wir erwarten, dass die Behörden frühestens zum Jahresende Aufstellungen einfordern, zumal auch für die Mitarbeiter dort die Verordnung Neuland ist und keine Aufstockung des Personals vorgesehen ist. Die Entsorger dürften die erforderlichen Daten
ohnehin in deren Geschäftsunterlagen pflegen. Insofern sollte eine Beauftragung auch zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr noch pro-blemlos möglich sein. Quelle: HWK Düsseldorf