Erstmals fand die von der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf organisierte Ausbildungsmesse „Lust auf Handwerk – Ausbildung mit Zukunft in Düsseldorf“ am Freitag, 5. April 2019, auf dem Gelände des Zentrums für Berufsorientierung und Übergänge an der Vennhauser Allee 167 von 09:00 bis 17:00 Uhr statt.

18 Innungen informierten auf ihren Messeständen über die Ausbildungsberufe und Karrieremöglichkeiten im ihrem Gewerk und im Düsseldorfer Handwerk. Darüber hinaus waren auf der Messe auch die Handwerkskammer, die Agentur für Arbeit und die IKK classic mit eigenen Informationsständen vertreten. Die 21 Aussteller zeigten viele Aktionen aus dem Handwerk und präsentierten die unterschiedlichen Handwerke mit zahlreichen Mitmachaktivitäten.

Die Straßenbauer waren mit schweren Baufahrzeugen vor Ort. Im Schulhof wurde ein Asphaltfertiger als Tieflader aufgestellt. Darüber hinaus konnten die interessierten Schüler einen Mobilbagger und Abrollkipper bestaunen. Die Geräte wurden vor Ort in Aktion gezeigt und konnte sogar teilweise von den Schülern bedient werden. Die Gebäudereiniger-Innung und die Dachdecker-Innungen waren mit großen Hubkränen vor Ort. Die Glaser-Innung zeigte zwei Krangeräte mit Sauganlagen zum Handling von Glas und es bestand die Möglichkeit Glasklebearbeiten durchzuführen, um nur einige Highlights dieser außergewöhnlichen Messe zu nennen. Alle Innungen haben sich mit viel Engagement und Aufwand den interessierten Schüler präsentiert.

Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt der Stadt Düsseldorf und der Kommunalen Koordinierungsstelle Düsseldorf durchgeführt. Diese hatte Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Klassen aus allen Düsseldorfer Schulen eingeladen.

Mit 1.500 Besuchern war die Messe ein voller Erfolg, so dass alle Aussteller sehr zufrieden waren. Dies lag auch daran, dass ein Großteil der Schüler sehr interessiert war und die Aussteller viele interessante Gespräche mit Schülern führen konnten. Die Vielfalt und Attraktivität der Ausbildungsmöglichkeiten im Düsseldorfer Handwerk konnten daher hervorragend den Schülern vermittelt werden.

Die Ausbildungsmesse fand auch ein sehr gutes Medienecho. So war der WDR mit einem Kamerateam mehrere Stunden vor Ort anwesend. Darüber hinaus gab es Berichte über die Ausbildungsmesse auch in der Rheinischen Post, der Westdeutschen Zeitung und in Antenne Düsseldorf. Sicherlich hat die Anwesenheit des städtischen Schuldezernenten, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, auch mit zur Medienresonanz beigetragen. Zusammen mit Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide machte er nach dem gemeinsamen Pressegespräch einen Rundgang über die verschiedenen handwerklichen Stationen. Hintzsche war nach mehr als zwei Stunden absolut begeistert von der Vielfalt der Berufe und auch den praktischen Mitmach-Angeboten auf der Messe.

Nach Beendigung des anstrengenden Messetages waren sich alle an der Organisation Beteiligten einig, dass diese Ausbildungsmesse sehr erfolgreich war und daher im nächsten Jahr wiederholt werden wird.

“Neue Glaser braucht das Land“, so oder so ähnlich hätte der Tenor der Begrüßung von Obermeister Ralph R. Icks auf der diesjährigen Lossprechungsfeier auch lauten können. Gleich 24 davon konnten die beteiligten Glaser-Innungen Düsseldorf, Wuppertal-Solingen-Remscheid, Niederrhein und Vestischer Raum, präsentieren. Weiterlesen

Die Handwerkskammer Düsseldorf hat gemäß § 7 Abs. 3 der Gesellenprüfungsordnung bzw. der Abschlussprüfungsordnung im Einvernehmen mit den betroffenen Fachverbänden festgesetzten einheitlichen Prüfungstage für Gesellen- bzw. Abschlussprüfungen mit einheitlichen überregionalen Prüfungsaufgaben wie folgt bekanntgegeben: Weiterlesen

Das neue Albrecht-Dürer-Berufskolleg in Benrath ist am Samstag, 15. September, offiziell mit einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben worden. Für 69 Millionen Euro errichtete die IDR, eine Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt Düsseldorf, in Rekordbauzeit einen hochmodernen Schulstandort für rund 4.000 Schülerinnen und Schüler.

Rund 4.000 Schülerinnen und Schüler werden in dem hochmodernen, zukunftsorientierten Lernort an der Paulsmühlenstraße 1 seit dem Start des Schuljahres 2018/19 von mehr als 130 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Das Albrecht-Dürer-Berufskolleg ist in der Region Düsseldorf Partner von insgesamt 31 Berufen aus Handwerk und Industrie.

Oberbürgermeister Thomas Geisel wies darauf hin, dass mit dem Neubau des Albrecht-Dürer-Berufskollegs das landesweit neueste und modernste Berufskolleg in der Rekordzeit von drei Jahren geplant und gebaut worden sei. Schuldezernent Burkhard Hintzsche ergänzte: „Der Neubau vereint modernste Unterrichts- und Verwaltungsräume mit dem höchsten Maß an Lebens- und Aufenthaltsqualität und bietet mit 75 berufsspezifischen Fachräumen ein bisher einzigartiges Lernumfeld für sechs verschiedene Berufsfelder. Durch die Nutzung modernster Glasfaser-Telekommunikationsanschlüsse ist das Albrecht-Dürer-Berufskolleg auch technisch perfekt ausgestattet und bietet somit die beste Basis zur Ausbildung professioneller Fachkräfte für die Zukunft.“

Schulleiter Jochen Schriever und seine ständige Vertreterin Ellen Ahn schnitten gemeinsam mit Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Schmitz, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf, Oberbürgermeister Geisel, Stadtdirektor Hintzsche, Susanne Blasberg-Bense, Schulministerium NRW, sowie Ekkehard Vincon, Technischer Vorstand der IDR, symbolisch ein Band bei der feierlichen Eröffnung durch. Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte das Jazz-Team der Clara-Schumann-Musikschule.

Schulneubau mit Aula, Dreifach-Sporthalle und Parkhaus

Mit der Neubau-Maßnahme in Benrath wurde die bisher auf drei Standorte aufgeteilte Schule jetzt an einem Schulstandort zusammengeführt. Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 22.400 Quadratmetern verteilen sich 87 allgemeine Unterrichtsräume, 75 berufsspezifische Fachräume – unter anderem Schreinerei, Glaserei, Druckerei mit Buchbinderei, Fotostudios, Zahntechnikerlabore, Augenoptikerlabore, Fachraum Brenntechnik, aber auch Gastronomie für Köche, Hotel- und Restaurantfach (4 Küchen, 4 Restaurants), viele Verwaltungsräume (Lehrerzimmer, Büros, Besprechungsräume), eine als modernes Bistro und somit entsprechend der Zielgruppe eingerichtete Mensa, eine Aula mit bis zu 200 Sitzplätzen, ein modernes Selbstlernzentrum sowie zahlreiche Nebenräume (WCs, Lagerräume, Lehrmittelräume etc).

Zusätzlich zum Schulgebäude wurde eine Dreifach-Sporthalle inklusive Trainings-Kletterwand und Tribüne für 370 Personen errichtet. In der Sporthalle befindet sich zudem ein Kraftraum. Die Sporthalle verfügt über eine Bruttogeschossfläche von weiteren 2.400 Quadratmetern. An die Sporthalle angrenzend wurde eigens für das Albrecht-Dürer-Berufskolleg eine Hochgarage mit 249 Kfz-Stellplätzen errichtet. Alle drei Gebäude sind barrierefrei.

Der Schulhof bietet Sitzmöglichkeiten und Fitnessgeräte. Der neu gestaltete Ausgang der ehemaligen „Angst-Röhre“ unter den Bahngleisen führt unmittelbar auf den Vorplatz an der Paulsmühlenstraße. Der Vorplatz wurde mit Baumgruppen und verschiedenen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Entworfen wurde der Neubau des Albrecht-Dürer-Berufskollegs vom Büro „RKW Architektur +“ aus Düsseldorf.

Millionen Handwerker sorgen täglich mit Know-how und Leidenschaft dafür, dass wir auf nichts verzichten müssen. Grund genug, dass ein Tag des Jahres ganz im Zeichen des Handwerks steht. An diesem Tag finden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen unter dem Motto „Für diesen Tag geben wir alles“ statt.

Mit Infoständen, Mitmach-Aktionen oder einem Tag der Offenen Tür präsentieren Betriebe und Handwerksorganisationen den Besuchern die ganze Bandbreite des Handwerks. Junge Menschen können sich über Ausbildungsplätze und Karrierechancen informieren. Weiterlesen

Mit einem Handschlag wollen wir junge Menschen, die sich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben, in unsere starke Gemeinschaft aufnehmen. So, wie man sich unter Freunden begrüßt und auch Vereinbarungen trifft. Es gab eine Zeit, da wurden Verträge nur mit einem Handschlag besiegelt. Das alles steht symbolisch für unsere Initiative.

Im Handwerk finden jährlich bundesweit über 170.000 junge Menschen ihren Ausbildungsplatz. Damit ist das Handwerk der Wirtschaftszweig in Deutschland mit der nach wie vor höchsten Ausbildungsquote. Allein im Bereich der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf werden in diesem Jahr ca. 1.300 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Der Beginn einer Ausbildung markiert einen neuen Abschnitt im Leben eines jungen Menschen.

Mit dem “HandSchlag” präsentiert die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf eine Veranstaltung, die den Beginn dieses neuen Abschnitts würdig gestaltet.Alle Ausbildungsstarter dieses Jahres werden zu dieser Feier eingeladen. Wir freuen uns, wenn auch zahlreiche Angehörige und Freunde wie auch die jeweiligen Ausbildungsbetriebe als Unterstützer für die neuen Azubis mit zu Gast sein werden. Wie in den zurückliegenden Jahren erwarten wir auch wieder Ehrengäste aus Politik, Verwaltung, Handwerksorganisationen sowie verbundenen Firmen und Institutionen.

Alle Infos zur Anmeldung, Tickets und dem Programm finden Sie unter www.handschlag2018.de.

Den aktuellen Flyer finden Sie hier zum Download

Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, öffnen sich zugleich die Türen für Kinder und Familien zur bundesweiten Aktion „Türen auf!“ der „Sendung mit der Maus“. Unternehmen, Institutionen, Städte, Gemeinden, Vereine, Medien und Forschungsinstitute sind aufgerufen, sich aktiv am Türöffner-Tag zu beteiligen und können ihre Veranstaltung ab sofort online registrieren.

Alle die am Aktionstag mitmachen wollen, können sich kostenfrei auf der Aktions-Webseite anmelden und somit auf den eigenen Tag der Offenen Tür aufmerksam machen. Auf der Maus-Homepage gibt es als Überblick eine Deutschlandkarte mit allen gemeldeten Türöffner-Veranstaltungen sowie weitere Informationen zur Aktion „Türen auf!“. Die Veranstaltungen selbst werden eigenständig und werbefrei durchgeführt und sollen für Kinder und Familien kostenlos sein. 2016 fanden am sogenannten „Türöffner-Tag“ am 3. Oktober rund 650 Veranstaltungen in ganz Deutschland (und auch im Ausland) statt – neben zahlreichen Unternehmen, Wissenschaftsinstituten, Werkstätten und Handwerksbetrieben waren bei „Türen auf!“ ganze Städte und Gemeinden mit dabei. Mehr Infos finden Sie hier.

Motivationsworkshop mit Jacques Tilly begeistert Auszubildende: Das im Februar vorgestellte landesweite Pilotprojekt der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf zur Einführung des Gütesiegels „TOP AusbildungsBetrieb“ ist erfolgreich gestartet: Mit dem Ziel, Motivation und Teamarbeit der Auszubildenden unter den 16 teilnehmenden Innungsbetrieben zu fördern, veranstaltete das Berufsbildungs- und Technologiezen-trum (BTZ) einen zweitägigen Workshop in der
Wagenbauhalle des Comitee Düsseldorfer Carneval. Weiterlesen

11Der Handwerkspräsident verspricht jedem Ausbildungswilligen in Deutschland eine Lehrstelle und beklagt sich über das schlechter werdende Bildungsniveau an Gymnasien.

Fast 60 Prozent aller Schüler machen Abitur und wollen studieren. Geht dem Handwerk der Nachwuchs aus?
Wollseifer: 
Es ist für unsere Handwerksbetriebe tatsächlich immer schwieriger, bildungsstarke junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen, und das ausgerechnet  in einer Zeit, in der die Ansprüche an die Mitarbeiter in den Betrieben immer höher werden, gerade auch im Handwerk.

Der Industrieländerorganisation OECD reichen noch nicht einmal diese Akademikerzahlen. Die wollen, dass 70 Prozent studieren …
Wollseifer
 … und unser duales Ausbildungssystem auf der Strecke bleibt.

Was wollen Sie tun?
Wollseifer: Erst einmal ist die OECD-Statistik verquer, weil sie nicht berücksichtigt, was an Qualifikation hinter dem Abschluss steht. Denn für viele Gesundheitsberufe – Optiker, Hörgeräteakustiker oder Orthopädietechniker – braucht es in anderen Ländern ein Studium, bei uns sind das Handwerksberufe. Und dann ist es meiner Meinung nach ein Irrweg der OECD zu glauben, dass mehr Akademiker eine besser funktionierende Wirtschaft bedeuten.

Muss man dann nicht ehrlich sein und sagen, dass viele einfach nicht aufs Gymnasium oder die Hochschule gehören?
Wollseifer
: Hm, das ist schon ein gesellschaftliches Problem. Sehen Sie, viele Eltern scheuen sich zu sagen, dass ihre Kinder auf die Hauptschule gehen. Dabei sind 40 Prozent unserer Azubis Hauptschüler – und für die gibt es gute Perspektiven im Handwerk.

Hätten Sie nicht lieber Realschüler und Abiturienten als Azubis?
Wollseifer
:  Grundsätzlich brauchen wir Beides: Junge Menschen mit einem höherem Abschluss, aber auch Hauptschüler. Und leider ist es so, dass auch Abiturienten heute nicht immer das halten, was man sich von ihnen verspricht: Das allgemeine Bildungsniveau ist an den Gymnasien in den letzten Jahren schon schlechter geworden.

Sind 500 Euro Azubi-Vergütung, wie sie manchmal gezahlt werden, nicht zu wenig?
Wollseifer:
 Außer in Deutschland zahlen nur die Handwerksbetriebe in Österreich, der Schweiz und Luxemburg ihren Azubis eine Vergütung. In anderen Ländern müssen die Lehrlinge für ihre Ausbildung aufkommen.

Was halten Sie von Martin Schulz?
Wollseifer:
 Ich habe ihn in einem angenehmen persönlichen Gespräch „unter Rheinländern“ vor allem als einen Politiker erlebt, der sehr genau zuhört, der die Anliegen seines Gesprächsgegenübers anhört.

Müssten Sie ihn nicht zum Helden des Handwerks ernennen? Er plant ein gigantisches Investitionsprogramm, von dem vor allem das Handwerk profitieren soll.
Wollseifer: 
Grundsätzlich ist es natürlich nicht schlecht zu investieren. Dafür braucht es Geld. Man muss dann schon sagen,  woher man das nimmt.

Höhere Steuern für Gutverdienende und Abbau der Überschüsse.
Wollseifer: 
 Entscheidend für unsere Betriebe ist bei allen derzeitigen politischen Vorschlägen, dass die  Belastung für das Handwerk auf keinen Fall steigt.

Wenn man die hohen Rechnungen Ihrer Branche sieht, scheinen viele Handwerksbetriebe die Belastungen auf die Kunden abzuwälzen?
Wollseifer: 
Die hohe Abgabenbelastung führt zu hohen Lohnkosten. Klar, dass sich das in den Rechnungen niederschlägt. Aber davon hat der einzelne Betrieb wenig. Die Margen liegen bei fünf bis zehn Prozent. Das ist angemessen. Deshalb ist uns so wichtig, dass die Belastung durch Sozialabgaben 40 Prozent auf keinen Fall überschreiten darf. Aber von einer solchen Festlegung lese ich weder im Wahlprogramm der Union noch der SPD.

In Sonntagsreden unterstreichen alle Parteien, wie wichtig das Handwerk für die Gesellschaft ist. Können Sie wirklich jedem ausbildungswilligen und -fähigen Bewerber eine Lehrstelle anbieten?
Wollseifer: 
Das kann ich uneingeschränkt bejahen. Mit derzeit noch rund 30.000 offenen Lehrstellen haben Jugendliche noch alle Chancen. Sie können es als Garantie betrachten, dass jeder, der die Voraussetzungen mitbringt, im Handwerk eine Lehrstelle erhält.

Auch für alle Gewerke?
Wollseifer: 
Auch für alle Gewerke.

Und auch an jedem Ort?
Wollseifer
: Das wiederum geht nicht. Die Bewerber müssen schon Flexibilität mitbringen. Nicht immer ist es im Wunschberuf und auch nicht immer am Wunschort möglich.

50 Kilometer Anfahrtsweg kann für einen Azubi schon lang und teuer sein. Finden Sie nicht?
Wollseifer:
 Das stimmt. Deshalb erwarte ich von der Politik, dass sie sich hier bewegt. Der Staat sollte etwa jungen Leuten, die einen weiten Weg für einen Ausbildungsplatz in Kauf nehmen, das Zugticket bezahlen. Das macht er bei Studenten mit dem Semesterticket auch, warum nicht bei Auszubildenden? Er sollte auch Internatsaufenthalte fördern, wenn die Auszubildenden mehrere Wochen Blockunterricht an einem anderen als ihrem Wohnort haben. Viele gerade wirtschaftsschwache Familien können sich das oft nicht leisten.

Als die große Flüchtlingswelle ins Land kam, hat die Wirtschaft gejubelt, dass sie nun die Facharbeiterlücke schließen könne. Sind Sie jetzt ernüchtert?
Wollseifer: 
Ich habe mich damals dieser Euphorie nicht angeschlossen. Um die zu uns geflohenen Menschen fit für die Wirtschaft zu machen, sind schon fünf bis sieben Jahre nötig. Die müssen zuerst die Sprache lernen, häufig Zusatzqualifikationen erwerben, bevor sie eine Ausbildung beginnen können. Das dauert eben.

Wie viele Flüchtlinge werden in handwerklichen Betrieben ausgebildet?
Wollseifer: 
Die Zahl der Ausbildungsverträge mit jungen Flüchtlingen lag 2016 bei rund 4.600, in NRW waren rund 700 Flüchtlinge in einer Ausbildung. Etliche weitere Tausend junge Menschen mit Bleibeperspektive befinden sich in Praktika, in Vorbereitungskursen für Ausbildungen oder Berufsorientierungsmaßnahmen. Insgesamt ist es also eine gute fünfstellige Zahl.

Das Interview führten Martin Kessler, Frank Vollmer und Stefan Weigel.
(Erschienen am 24. Juli 2017)