Baugewerbe: Wohnungsbau weiter im Plus

„Der Wohnungsbau bewegt sich weiter auf Wachstumspfaden. Das zeigen sowohl die Baugenehmigungszahlen der ersten fünf Monate dieses Jahres als auch die Baufertigstellungen aus 2012. Dennoch kommen immer noch zu wenig neue Wohnungen auf den Markt. Die Politik kann sich also nicht entspannt zurücklehnen.“ So der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa.

In neuen Wohngebäuden wurden in den ersten fünf Monaten diesen Jahres knapp 91.000 neue Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Plus von 15,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rund 45.000 Wohnungen sollen demnach in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen (= +7 %).  Knapp 43.000  Wohnungen sind in Mehrfamilienhäusern geplant, was einem Plus von 26,9 % entspricht.

Auch die Baufertigstellungen des vergangenen Jahres zeigen, dass der Wohnungsbau weiter in 2012 an Fahrt aufgenommen hat.

Wie das Statistische Bundesamte mitteilte, wurden im Jahr 2012 insgesamt 200.466 Wohneinheiten errichtet. Dies entspricht einem Zuwachs von 17.356 Wohnungen            (= + 9,5 %) gegenüber 2011. Der Anstieg fiel damit nicht so deutlich aus wie im Jahr 2011 (+ 14,6 %), ist aber erheblich höher als noch im Jahr 2010 (+ 0,5 %). Im Jahr 2009 wurde mit 158.987 Wohneinheiten das niedrigste Fertigstellungsniveau seit der Wiedervereinigung erreicht. „Nimmt man das Jahr 2010 als Basis, sind die Wohnungsfertigstellungen innerhalb von zwei Jahren um 25 % gestiegen.“ Erläuterte der ZDB-Hauptgeschäftsführer die Zahlen.

Gleichzeitig erinnerte Pakleppa daran, dass die Fertigstellungen weiter unter dem benötigten Gesamtsoll von etwa 250.000 Wohnungen, die auch das Bundesbauministerium  als notwendig erachtet, liegen. Damit seien die in den letzten Jahren aufgelaufene Rückstände noch nicht aufgeholt. „Geht man von rund 250.000 Wohnungen aus, die jährlich neu gebaut werden müssen, so wurde diese Marke auch 2012 deutlich verfehlt. Blickt man auf die gesamte Legislaturperiode zurück, so wurden in den Jahren 2009 – 2013 insgesamt ca. 300.000 Wohnungen zu wenig gebaut.“

In Wohngebäuden wurden in 2012 bundesweit 176.617 Wohnungen neu errichtet. Dies waren 15.431 mehr als im Vorjahr (+ 9,6 %). Dabei kamen allein in den alten Ländern 151.800 und damit 11.695 Wohnungen mehr als 2011 auf den Markt (= +8 ,3 %). In den neuen Ländern waren das 24.817 und 3.736 Wohnungen (= + 17,5 %) mehr als im Vorjahr.

Deutliche Zuwächse im Bereich neu errichteter Wohngebäude verzeichnen Eigentumswohnungen mit + 23 %, Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit + 16 % und Wohnheime mit +79 %. Die Errichtung von Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern hat demgegenüber nur leicht, um gut 3 %, zugenommen.

Hier spiegelt sich die Marktlage wieder: „Das günstige Finanzierungsumfeld und die Situation auf den Anlagemärkten animieren zu Investitionen in Eigentumswohnungen. Mangel herrscht weiterhin an preiswerten Mietwohnungen in Ballungsräumen. Diese Räume erfahren einen starken Zuzug, der sich auf steigende Beschäftigung und wachsende Studentenzahlen in diesen Regionen gründet. Hier ist die Politik gefordert. Neben der Förderung des sozialen Wohnungsbaus muss  die Afa im Mietwohnungsbau dringend von 2 auf 4 % erhöht werden.“ So Pakleppa abschließend.