Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit – Personalbedarf und Ausbildungsplatzangebot gestiegen

Die beiden wichtigsten Parameter des Düsseldorfer Arbeitsmarktes zeigen eine erfreuliche Entwicklung: deutlicher und stabiler Rückgang der Arbeitslosigkeit und kräftige Zunahme des Stellenangebotes“, so Katrin Kühnast, Geschäftsführerin Operativ in der Agentur für Arbeit Düsseldorf. Von April auf Mai ging die Arbeitslosigkeit um 574 auf 25.337 Frauen und Männer zurück. Insgesamt wurden im Mai 1.940 offene Stellen gemeldet, 203 mehr als noch im April. „In einigen Segmenten und Berufsgruppen des Arbeitsmarktes haben wir aber weiterhin Probleme. Auch wenn die Langzeitarbeitslosigkeit gesunken ist, ist die Zahl der betroffenen Menschen immer noch hoch. Auf der anderen Seite ist es schwierig, offene Stellen mit Fachkräften oder Spezialisten wie zum Beispiel in der IT oder in den Gesundheitsberufen zu besetzen“, so Kühnast weiter. Die Zahl der Ausbildungsplatzangebote hat im Mai weiter zugenommen. In den Handwerksberufen und in Industrie und Handel lag das Ausbildungsplatzangebot erstmals in diesem Jahr über dem Vorjahresniveau. Jungen Menschen empfiehlt sie, sich jetzt unbedingt bei der Berufsberatung für die Ausbildungsplatzsuche zu melden. „Man muss nicht erst das Abschlusszeugnis in der Hand haben. Aktuell gibt es noch über 2.000 unbesetzte Ausbildungsstellen in 140 verschiedenen Berufen“.

Durch den kräftigen Rückgang der Arbeitslosigkeit verringerte sich die Arbeitslosenquote von 8,1 Prozent im April auf 7,8 Prozent im Mai. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 8,6 Prozent.

Die Zahl der arbeitslosen jüngeren Menschen unter 25 Jahren ist gegenüber April leicht um 15 Personen auf 1.474 gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sind das 42 junge Menschen mehr. Zunehmend melden sich auch junge Menschen aus den Asylzugangsländern arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug für diese Altersgruppe 5,4 Prozent. Damit lag die Arbeitslosenquote deutlich unter der durchschnittlichen Quote von 7,8 Prozent in Düsseldorf und auch unter dem Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist gegenüber April um 240 auf nunmehr 10.231 gesunken. Noch vor einem Jahr waren über 1.200 Menschen oder 11 Prozent mehr als Langzeitarbeitslose gemeldet.

Ende Mai wurden 6.615 Menschen von der Arbeitsagentur betreut, 75 weniger als im April. Die Zahl der Arbeitslosen, die vom Jobcenter Düsseldorf betreut werden, ist um 499 auf 18.722 gesunken.

„Auch die Kurzarbeit bewegt sich auf niedrigem Niveau. Die Auftragslage und Auslastung der Betriebe in Düsseldorf ist hoch. Aktuell haben im Mai 22 Betriebe für 567 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt oder befinden sich in Kurzarbeit“, so Kühnast. Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung in verschiedenen Betrachtungen aus. Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für Mai auf 34.974 Personen berechnet. Die Unterbeschäftigungsquote, die die gesamte Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik umfasst, ist in Düsseldorf im Jahresvergleich mit 10,5 Prozent um 0,7-Prozentpunkte gesunken. Die Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt ist damit stark von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung geprägt und weniger auf die Entlastungswirkung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurückzuführen.

Im Mai hat die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich angezogen. Über 1.900 neue offene Stellen wurden im Laufe des Monats für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Am Monatsende waren noch 6.832 offene Stellen unbesetzt, 1.941 mehr als vor einem Jahr. Über 20 Prozent aller Stellen sind über Personaldienstleister zu besetzen. Gestiegen ist der Bedarf in vielen Berufsgruppen, so zum Beispiel bei Verkaufsberufen und für Tätigkeiten als Call Center Agents. Unverändert hoch ist der Bedarf an qualifizierten Kräften im Gesundheits- und Sozialwesen. „Gerade in diesem Marktsegment nimmt der Fachkräfteengpass zu – aber auch in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Die gestiegene Nachfrage im Sozialwesen steht auch im Zusammenhang mit dem gewachsenen Bedarf an Arbeitskräften bei den Unternehmen und Organisationen im Umfeld des Flüchtlingsmanagements“, so Kühnast. Rund 80 Prozent aller Stellen sind für eine unbefristete Tätigkeit gemeldet. Der weitaus größte Teil aller Stellen sind Vollzeitstellen.

Der aktuelle Ausbildungsmarkt
Bislang haben die Betriebe und Verwaltungen von Oktober bis Mai 3.771 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet – nur geringfügig weniger als im Vorjahreszeitraum. 3.067 Bewerberinnen und Bewerber, 120 oder vier Prozent weniger als im Vorjahr, haben mit dem Ziel einer Berufsausbildung bislang die Hilfen der Berufsberatung in Anspruch genommen. Darunter waren 242 junge Menschen aus den Asylzugangsländern. Aus dem Vergleich gemeldete Bewerber und gemeldete Ausbildungsstellen ergibt sich eine Angebots-Nachfragerelation von 1 zu 1,23. Das heißt, rein rechnerisch kommen auf 100 Bewerber 123 Ausbildungsstellen. Damit ist die Situation in Düsseldorf deutlich günstiger als in NRW und auch günstiger als im letzten Jahr.

Zurzeit suchen in Düsseldorf noch 1.307 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Kühnast empfiehlt den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen, wenn es bis jetzt noch nicht mit einer Ausbildungsstelle geklappt hat. „Über 40 Prozent der jungen Menschen suchen aus denselben 10 verschiedenen Berufen einen Ausbildungsplatz. Dabei ist das Angebot doch um ein Vielfaches größer. Wer flexibel ist, hat deutlich bessere Chancen“, so Kühnast. Wer sich noch nicht um eine Ausbildungsstelle bemüht hat, sollte sich an die gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 wenden, um einen Termin bei der Berufsberatung zu vereinbaren. An die Unternehmen appelliert Kühnast, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht zu 100 Prozent dem Profil entsprechen, um sich ihre Fachkräfte für morgen zu sichern. Dabei kann die Arbeitsagentur mit besonderen Förderleistungen wie der „Assistierten Ausbildung“ und den „Ausbildungsbegleitenden Hilfen“ unterstützen. Arbeitgeber können ihre freien Ausbildungsplätze unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die Hotline 0800 4 5555 20 mitteilen und sich auch über die Förderleistungen informieren.