Arbeitslosigkeit nochmals deutlich gesunken: Jugendarbeitslosigkeit erreicht niedrigsten Stand in 2014
Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Düsseldorf: Es ist schon überraschend, wie robust der Arbeitsmarkt auf die leichte Konjunkturschwäche reagiert. Mit einem erneuten Rückgang um über 700 Arbeitslose auf jetzt insgesamt 26.680 Frauen und Männer wurde in diesem Jahr der bislang niedrigste Stand in Düsseldorf erreicht. Das trifft auch auf die Jugendarbeitslosigkeit zu, beschreibt Johannes Pfeiffer, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die aktuelle Situation. Der Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs und stärkt so den Konsum. Davon profitiert insbesondere der Einzelhandel. Allein bei den Verkaufsberufen haben wir derzeit über 400 offene Stellen. Dennoch geht die Nachfrage nach Arbeitskräften wie in jedem Jahr vor dem Jahresende leicht zurück, so Pfeiffer.
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist von Oktober auf November um 55 oder rund vier Prozent auf 1.431 Personen gesunken. Das ist der niedrigste Stand in diesem Jahr. Die Jugendarbeitslosigkeit lag damit auch unter dem Niveau von vor einem Jahr. Die aktuelle Arbeitslosenquote für junge Menschen liegt bei 5,4 Prozent und damit deutlich unter der allgemeinen Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent. Seit August geht kontinuierlich die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen zurück. Für einige endete mit dem Beginn der Berufsausbildung auch noch im November die Arbeitslosigkeit, so Pfeiffer.
Aufgrund des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosenquote von 8,6 Prozent im Oktober auf jetzt 8,3 Prozent gesunken. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 8,7 Prozent.
Monatlich weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung in verschiedenen Betrachtungen aus. Die gesamte Unterbeschäftigung, die auch die Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik umfasst, wird für den November auf 36.108 Personen berechnet. Das waren 296 weniger als im Oktober und 1.034 weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote ist gegenüber dem Vorjahr von 11,5 Prozent auf jetzt 11,0 Prozent gesunken. Die Entlastungswirkung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen war damit im November 2015 niedriger als vor einem Jahr.
Im November wurden 1.560 neue offene Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, 191 weniger als im Oktober – aber 148 mehr als vor einem Jahr. Am Monatsende standen noch 4.861 offene Stellen für eine Besetzung zur Verfügung. Gesucht werden alle Qualifikationen vom Fachhelfer bis zur Führungskraft. Die Schwerpunkte lagen unverändert in den Berufsgruppen Verkaufsberufe, Hotel- und Gaststättenberufe, Verkehr- und Logistikberufe, medizinische Gesundheitsberufe, Büroberufe, Call Center Agents, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe und IT-Berufe. Bei einigen Berufen wie zum Beispiel bei Ingenieuren, Fachkräften für Metall und Elektro, Dachdeckern und Köchen sowie in der Pflege und in der IT-Branche ist es anhaltend schwierig, den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Drei von vier der neuen offenen Stellen wurden für unbefristete Tätigkeiten gemeldet. Der weitaus größte Teil aller Stellen waren Vollzeitstellen.
Der Arbeitsmarkt für Menschen mit Schwerbehinderung
Arbeitgeber öffnen sich zunehmend für diesen Personenkreis, insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, des wachsenden Fachkräftebedarfs und des verstärkten Diversity Managements in den Unternehmen.
Der Anteil der Menschen mit Schwerbehinderung an allen Beschäftigten einschließlich Auszubildenden steigt in Düsseldorf. Dabei gilt die Faustformel: Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, desto höher ist der Anteil der Menschen mit Schwerbehinderung. Bei öffentlichen Arbeitgebern in Düsseldorf sind mit knapp 24.000 mehr als doppelt so viele Menschen mit Handicap beschäftigt als bei privaten. 68 Prozent der beschäftigten Schwerbehinderten sind über 50 Jahre alt. Menschen mit Schwerbehinderung sind in allen Branchen vertreten, was die ausgeprägte Diversität des Personenkreises hinsichtlich Qualifikationen, Kenntnissen und Fertigkeiten widerspiegelt. Neben dem öffentlichen Dienst liegt ein Schwerpunkt im kaufmännischen Dienstleistungssektor (Finanzen, Versicherungen, Freiberufler, wissenschaftliche, technische und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen). Niedrige Beschäftigtenquoten und über 3.000 unbesetzte Pflichtplätze lassen auf vergleichsweise weitere gute Integrationschancen in dieser Branchengruppe schließen. Andererseits werden Zuwächse zum Teil durch hohe Qualifikationsanforderungen an die Arbeitskräfte begrenzt. Insgesamt sind in Düsseldorf 6.016 Pflichtplätze für die Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung unbesetzt.
Im November waren 1.834 Menschen mit Schwerbehinderung in Düsseldorf arbeitslos gemeldet, 110 mehr als vor einem Jahr (plus 6,4%). 706 von Ihnen haben eine betriebliche oder schulische Ausbildung absolviert, 106 besitzen einen akademischen Abschluss.
Aktuell nutzen 192 junge Menschen mit Schwerbehinderung das Angebot der Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung durch Berufsberater der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die auf die Beratung von Menschen mit Behinderung spezialisiert sind.