Ausbildungsmarkt Handwerk zeigt leichte Belebung
Derzeit 1.400 Offerten unter www.handwerk-lehrstelle.de im Netz: Die HWK Düsseldorf meldet eine leichte Belebung auf den regionalen Ausbildungsmärkten des Handwerks an Rhein, Ruhr und Wupper. „Der Eingang an neuen Ausbildungsverträgen verläuft derzeit positiv und liegt gegenüber dem Vorjahresstand leicht im Plus“, informierte der zuständige Geschäftsführer für Berufsbildung der Handwerkskammer, Dr. Christian Henke, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der Kammern und Arbeitgeberverbände der regionalen Wirtschaft mit der Agentur für Arbeit Düsseldorf am Dienstag in der Landeshauptstadt. „Wasserstandsmeldungen mit exakten Angaben in Punkt und Komma machen zum jetzigen Zeitpunkt aber noch wenig Sinn. Für eine Verstetigung des leichten Aufwärtstrends spricht insbesondere die aktuell günstige konjunkturelle Gesamtsituation im Handwerk im Bezirk Düsseldorf,“ ordnete Henke die Momentaufnahme auf dem handwerklichen Ausbildungsmarkt ein. „Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist jedenfalls weiterhin deutlich spürbar,“ betonte Henke. Dies lasse sich auch am Lehrstellenangebot in der Internet-Ausbildungsbörse der HWK ablesen. Diese wartet derzeit mit kammerweit mit einem Riesenstock von mehr als 1.400 Offerten auf. Sie sind unter www.handwerk-lehrstelle.de rund um die Uhr erreichbar.
Davon entfallen alleine 177 freie Lehrstellen und damit das stärkste Einzelangebot auf Düsseldorf, gefolgt von 109 Ausbildungsplätzen im Kreis Mettmann, 106 im Kreis Neuss, 90 in Wuppertal, je 89 in Essen und in den Kreisen Viersen und Kleve, 80 im Kreis Wesel, 72 in Krefeld, je 61 in Duisburg und Mönchengladbach, 43 in Oberhausen, 36 in Solingen, 35 in Mülheim und 31 im Remscheid. Alleine 40 Prozent des Angebots entfallen auf die Branchengruppe Elektro/ Metall mit den großen Ausbildungsberufen zum/ zur Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, zum/ zur Elektroniker/in (vormals Elektroinstallateur/in und Informationstechniker/in) und zum/ zur Metallbauer/in; knapp 30 Prozent des Kontingents stellen die Bau- und Ausbauberufe. Und jede siebte Lehrstelle entfällt auf die Gesundheitsberufe des Handwerks (u.a. Friseur/in, Augenoptiker/in, Hörgeräteakustiker/in, Orthopädietechniker/in).
Im vergangenen Jahr haben kammerweit 7.710 junge Menschen eine Ausbildung in einem der mehr 130 Ausbildungsberufe des Handwerks begonnen; ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent. „Die Hauptursache für das Minus ist in der von Jugendlichen im Vergleich zu früheren Jahrzehnten generell als minder attraktiv bewerteten Dualen Ausbildung zu suchen. Dies hängt einerseits mit einem steigenden Prozentsatz an Schulabgängern mit weiterführendem Schulabschluss zusammen. Der Mensch scheint in diesem Land für viele erst mit dem Abitur zu beginnen. Und zum zweiten – speziell im vergangenen Doppel-Abschlußjahr in NRW – mit dem Umstand, dass ein größerer Teil der Absolventen lieber noch eine weitere Schulschleife an die bestehende Schulkarriere drangehängt hat, egal ob das sinnvoll ist oder am Ende irgend etwas für die Berufslaufbahn bringt,“ begründete Christian Henke die Veränderungen in der Schlußbilanz.
Für Gegensteuerung sorgt das Handwerk selbst: die bundesweite Imagekampagne des Handwerks „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ wird für weitere fünf Jahre fortgesetzt, diesmal mit klarer Ausrichtung auf die Zielgruppe der Jugendlichen bzw. Schüler. Die Handwerkskammer hat sich außerdem auf die Fahnen geschrieben, mittels einer Qualifizierungsoffensive für die Ausbilder in den Betrieben die Ausbildungsqualität weiter zu steigern.