Beratung der Handwerksorganisationen bekommt von den Betrieben viel Lob
Düsseldorf (LGH). Sehr gute Noten bekommt die Betriebsberatung, die Handwerkskammern und handwerkliche Fachverbände ihren Mitgliedsunternehmen anbieten. Die Betriebe halten sie ganz überwiegend für fachlich fundiert und an ihren Problemstellungen ausgerichtet. Drei Monate nach dem Beratungstermin hatten bereits mehr als 60 Prozent der Handwerker interne Maßnahmen eingeleitet oder sogar abgeschlossen, die auf Empfehlungen der Berater zurückgehen. Dies ergab eine Untersuchung der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH), der Trägerin der aus Mitteln des Landes NRW geförderten Projektmaßnahme Betriebsberatung.
Die Ergebnisse gehen auf die Berichte der Kammern und Verbände über diesen Teil ihrer Aktivitäten zurück. Insgesamt stehen den Handwerksbetrieben in Nordrhein-Westfalen mehr als 120 Berater kostenfrei als fachliche Ansprechpartner zu kaufmännischen, betriebswirtschaftlichen, technischen, gestalterischen und anderen Fragen zur Verfügung. Sie sind sehr wichtige Ansprechpartner und in der Regel erste Anlaufstellen für Handwerksunternehmer und Gründer. Im vergangenen Jahr verzeichneten diese Experten mehr als 11.500 geförderte Beratungen. Hinzu kamen zahlreiche Kurzberatungen, Workshops und Fachinformationen. Insgesamt dürften die Kammer- und Verbandsmitarbeiter etwa zehn Prozent der Handwerksbetriebe in NRW erreicht und unterstützt haben.
Diese „Kunden“ waren mit den Auskünften der Berater überaus zufrieden. Knapp jeder vierte Betrieb beteiligte sich im Nachhinein an einer Umfrage, bei der zwei Drittel erklärten, die Beratung habe vollkommen ihren Vorstellungen entsprochen. Weitere 29 Prozent antworteten, sie sei größtenteils der Erwartungshaltung gerecht geworden. Nur in einem Prozent der Fälle konnten die Berater darin gesetzten Hoffnungen überhaupt nicht erfüllen. Ihre Fragen wurden aus der Sicht der Firmen so gut wie immer zufriedenstellend beantwortet. Dies bestätigt die fachliche Kompetenz der Berater ebenso wie die bedarfsgerechte Ausrichtung der Unterstützungsleistungen. Lediglich sieben Prozent der Betriebe sind nicht mit den Antworten zufrieden. In diesen wenigen Fällen hatten die Beratenen möglicherweise eine andere Erwartungshaltung oder die Beratungsaufgabe war nicht eindeutig genug definiert.
Derartige Hilfestellungen sind nur dann als erfolgreich zu bewerten, wenn sie in der betrieblichen Praxis auch aufgegriffen und umgesetzt werden können. Dazu müssen sie zunächst einmal verständlich vermittelt werden. Nur in zwei von 100 Fällen ist dies den Beratern offensichtlich nicht gelungen. Ähnlich positiv fällt das Urteil der Handwerker über das Auftreten der Berater und das Gesprächsklima aus: 99 Prozent waren damit zufrieden. 95 Prozent wiederum bewerteten die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge als konkret und umsetzbar.
Wie sieht es mit dem tatsächlichen Aufgreifen der Empfehlungen aus? Lediglich vier Prozent der Unternehmer gaben an, dass sie keine betrieblichen Maßnahmen weiterverfolgt haben. Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich. Veränderte Planungen, finanzielle und zeitliche Probleme wurden jedoch immer wieder genannt. In einem knappen Fünftel der Firmen dagegen waren die Maßnahmen innerhalb kurzer Zeit bereits erfolgreich abgeschlossen worden, bei vier von zehn Firmen waren Änderungen zumindest eingeleitet worden. 30 Prozent der Befragten waren drei Monate nach der Beratung noch in der Planungsphase.
Ein weiterer Indikator für den Erfolg von Beratungen ist deren wiederholte Inanspruchnahme. Nahezu alle Unternehmen wollen dieses Unterstützungsangebot der Handwerksorganisationen erneut nutzen. Das Vertrauen und die hohe Wertschätzung in die Beratung zeigen sich auch in der Weiterempfehlungsquote: 99 Prozent der Befragten würden ihren Kollegen empfehlen, sich beraten zu lassen.
Die Unternehmer haben auch klare Vorstellungen von den wichtigen Themen der Zukunft. Auf der Wunschliste werden vor allem Unternehmensanalysen, Marketing, Controlling und Umsetzungsbegleitung genannt. Mit einigem Abstand folgen die Themen Personalmanagement, Multimedianutzung und Kooperation