Insolvenzen im Handwerk deutlich rückläufig
Konkurs bedeutet häufig nicht mehr das Ende der Firma. Schulhoff: „Neues Insolvenzrecht stärkt klar die Sanierung“: Die Zahl der Insolvenzen bei Handwerksbetrieben ist nach Angaben der Handwerkskammer Düsseldorf im Jahr 2011 deutlich zurückgegangen. 359 Betriebe an Rhein, Ruhr und Wupper mussten Insolvenz anmelden, während es im Jahr 2010 noch 382 Betriebe waren. Das ist der niedrigste Wert seit 2007.
„Besonders erfreulich ist, dass nur in 136 Fällen die Betriebe aus der Handwerksrolle komplett gelöscht werden mussten. In 62 Prozent der Fälle konnte der Betrieb im Insolvenzverfahren gerettet werden“, betonte Kammerpräsident Professor Wolfgang Schulhoff. „Ein Insolvenzverfahren kann also ein Weg sein, ein Unternehmen wieder auf die richtige Bahn zu bringen.“ Schulhoff begrüßte in diesem Zusammenhang auch die unlängst vom Bundestag beschlossene Reform des Insolvenzrechts: „Die Stärkung des Grundsatzes „Sanierung vor Abwicklung“ ist völlig richtig!“
Die Insolvenzquote sank auf 6,3 Fälle pro 1.000 Unternehmen. Damit steht das Handwerk im Vergleich zu anderen Branchen weiterhin gut da: Bundesweit lag die Insolvenzquote 2011 nach Angaben des Institut für Mittelstandsforschung bei 9,4 Fällen pro 1.000 Unternehmen.
Die größten Anteile unter den Insolvenzen im Handwerk entfielen mit 38 Prozent auf das Ausbaugewerbe und mit 22 Prozent auf das Bauhauptgewerbe. Die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (u.a. Metall- und Maschinenbaubetriebe) sowie die Handwerke für personenbezogene Dienstleistungen (u.a. Friseure, Maßschneider, Schuhmacher) machen 13 bzw. 14 Prozent der Insolvenzen aus.
Insgesamt gehören 56.278 Unternehmen im Regierungsbezirk Düsseldorf dem Handwerkssektor an.