Stimmung erreicht Höchstwert – Handwerkskonjunktur 1. Quartal 2017

Das Handwerk hat einen herausragenden Start ins Jahr 2017 vorgelegt. Es ist das erfolgreichste 1. Quartal seit der deutschen Einheit, seit Beginn der Konjunkturberichterstattung des ZDH 1992.

Vor allem die wirtschaftlich stärksten Gewerbegruppen des Handwerks melden erneut gestiegene Zahlen bei Geschäftslage, Umsatz, Beschäftigung und – besonders erfreulich – Investitionen. Bau und Ausbau, Kfz-Handwerk und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf liegen teils deutlich über den Ergebnissen des Vorjahresquartals. Auch die Erwartungen der Handwerksbetriebe für die Zukunft bleiben sehr optimistisch.

Der Geschäftsklimaindex legt angesichts dieser Entwicklung nicht nur gegenüber dem Vorjahresquartal zu, sondern auch gegenüber den schon ausgezeichneten Zahlen aus dem Herbst 2016. Mit 141 Punkten erreicht er ein neues Allzeithoch.

Die Investitionen der Handwerksunternehmen legen seit der Wirtschaftskrise 2009/2010 kontinuierlich zu. In diesem Jahr wird erstmals auch in einem 1. Quartal ein positiver Wert beim Investitionsindikator erreicht. Die positive Entwicklung soll sich auch im Laufe des Jahres fortsetzen, so die Einschätzungen. Das zeigt die Stärke der Betriebe: Sie setzen auf Modernisierung und Expansion, auf aktuelle Werkzeuge und Maschinen und neue Geschäftsfelder.

Besonders in Branchen wie Bau und Ausbau bestehen weiter hohe Auftragsbestände. 10,7 Wochen beträgt die Auftragsreichweite im Bauhauptgewerbe – nochmals ein Sprung gegenüber den Vorjahreswerten in Frühjahr und Herbst. Vor allem in den Ballungsräumen müssen Bauherrn rechtzeitig planen und Aufträge erteilen. Auch in den anderen Gewerken sind die Auftragsbestände überdurchschnittlich hoch. Private Kunden spüren dort jedoch noch keine großen Terminprobleme.

Die Betriebe bauen angesichts dieser Entwicklung zwar Stellen auf – Fachkräfteengpässe in vielen Branchen verhindern jedoch ein schnelleres Wachstum der Personalbestände und damit letztlich auch der Umsätze.

Die Gründe für die positive Entwicklung sind vielfältig. Für Bau und Ausbau sind es die hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsgebieten und die steigenden Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand. Immer noch niedrige Kreditzinsen spielen eine wichtige Rolle. Für die Handwerke des gewerblichen Bedarfs gibt die wieder angestiegene Exportkonjunktur den Ausschlag. Und alle Bereiche profitieren davon, dass Deutschland einen Beschäftigungsrekord meldet und Löhne und Gehälter real zulegen.

 

Ausblick

Angesichts des starken Jahresbeginns erwarten wir nun, dass der Umsatzzuwachs 2017 bei bis zu drei Prozent liegen wird. Das Handwerk setzt damit seine Prognose vom Jahresbeginn herauf. Das Wachstum wird ähnlich dynamisch ausfallen wie im Vorjahr. Ebenso wird die Zahl der Beschäftigten im Handwerk zulegen – für ein deutlicheres Plus als in den Vorjahren fehlt es aber an Fachkräften und Auszubildenden.