Unser Projekt zur Integration – „Chance Handwerk“ – die erste Runde erfolgreich absolviert
Die Bedingungen für den Start der Maßnahme „Chance Handwerk“ (wir berichteten darüber in der vergangenen Ausgabe) waren sicherlich nicht optimal. Der ursprünglich für Januar 2016 angedachte Start der Vermittlungsmaßnahme für Menschen mit Fluchthintergrund musste immer wieder verschoben werden. Erst am 29. Februar bekam die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf das Okay zum Start der Maßnahme durch das beteiligte Jobcenter und den Europäischen Sozialfonds (ESF).
Damit konnten nun die Rahmenbedingungen zur Durchführung im Detail geschaffen werden. Die Überbetrieblichen Lehrwerkstätten der Innungen der Maler und Lackierer, der Elektriker, der Tischler sowie das Bildungszentrum des Baugewerbes stellten dankenswerterweise noch kurzfristig Kapazitäten für die Monate April, Mai und Juni für die Kenntnisfeststellung zur Verfügung. Eine Deutschlehrerin wurde eingestellt und kurzfristig wurden die Schulungsräume in der Bendemannstraße 17 renoviert. Mittlerweile sind dort zwei Schulungsräume und ein Sozialraum eingerichtet worden.
Danach konnten überhaupt erst Teilnehmer in das Projekt aufgenommen werden. Mit anfänglich neun Personen startete „Chance Handwerk“ dann endlich am 1. April. Kurz darauf waren es dann 13 und Anfang Juli war das Plansoll mit 20 Teilnehmern endlich erreicht.
Das Autohaus Moll war der erste Betrieb, der nach Kenntnis des Projekts der Kreishandwerkerschaft seine Unterstützung angeboten und auch schon frühzeitig insgesamt sechs Praktikantenplätze an verschiedenen Standorten der Autohaus-Gruppe zur Verfügung gestellt hatte. Hier konnten dann sogar sehr schnell zwei Ausbildungsverträge zum Karosseriebauer und Kfz-Mechatroniker mit Teilnehmern aus dem Integrationsprojekt geschlossen
werden.
Am 30. September 2016 endete nach sechs Monaten der erste von insgesamt vier Projektdurchläufen. Die Teilnehmenden, die bereits seit Anfang April dabei waren, haben insgesamt 300 Unterrichtsstunden Deutsch gehabt, waren 140 Stunden zur Kenntnisfeststellung in den Überbetrieblichen Lehrwerkstätten und haben ein bis zwei Praktika in Handwerksbetrieben absolviert.
Von den insgesamt 22 zugewiesenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden eine Teilnehmerin und fünf Teilnehmer seitens des Jobcenters wegen vorerst unzureichender Deutschkenntnisse aus der Maßnahme zurückgezogen.
Von den verbliebenen 16 Teilnehmenden haben mittlerweile acht eine Ausbildung begonnen – ein Kfz-Mechatroniker, zwei Karosserie- und Fahrzeugbauer, zwei Elektriker, ein Elektroniker, ein Stuckateur und eine Konditorin. Vier weitere arbeiten sozialversicherungspflichtig als Malerhelfer, Fensterbauer, Montagehelfer und Baumpfleger. Von den vier verbliebenen Teilnehmern sind eine Teilnehmerin noch bis Mitte November und ein Teilnehmer bis Anfang Dezember der Maßnahme „Chance Handwerk“ zugewiesen und gehen somit in den neuen Projektdurchlauf.
Vom 1. Oktober 2016 bis 31. März 2017 geht „Chance Handwerk“ nun in die zweite Runde. Diesmal sind bereits 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand Mitte September 2016) angemeldet. Der Zeitraum zwischen Ende Oktober und Anfang Februar 2017 ist bereits fest für die Kenntnisfeststellung in den Überbetrieblichen Lehrwerkstätten terminiert – Tischler, Maler, Elektriker, Friseure und Karosserie- und Fahrzeugbauer. Auch diesmal wird mit berufsbezogenem Deutschunterricht begonnen und ab Februar 2017 starten dann die Praktika in den Betrieben.
Die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf bedankt sich bei allen Betrieben, die Praktikumsplätze, Ausbildungsplätze und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt haben und damit einen aktiven Beitrag zur Integration von Menschen mit Fluchthintergrund geleistet haben. Mit ihrem Betrag zum erfolgreichen Start von „Chance Handwerk“ haben sie wieder einmal gezeigt, dass es nicht wichtig ist, woher man kommt, sondern, wohin man will.
Auch wenn schon viele Betriebe ihre Teilnahme an dem Projekt zugesagt haben, so freuen wir uns über jeden weiteren Handwerksbetrieb, der uns bei der Integration dieser sehr lernwilligen Menschen unterstützen möchte.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Ihrer Kreishandwerkerschaft entweder bei Walter Schmidt unter (0211) 36 70 729 bzw. walter.schmidt@kh-duesseldorf.de oder bei Rosa-Maria Kaleja unter (0211) 36 70 727 bzw. rosa.kaleja@kh-duesseldorf.de.
Foto:
(v.l.n.r.):
- Christian Wiglow, GeschÄftsfÜhrer Personal und Finanzen, Jobcenter Düsseldorf
- Khaled Ashrafani, Projektteilnehmer, Ausbildung beim Autohaus Moll
- Timm Moll, Gescäftsführer, Autohaus Adelbert Moll GmbH & Co. KG
- Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer, Kreishandwerkerschaft Düsseldorf
- Maryam Akbari Vandishi, Projektteilnehmerin, Ausbildung bei der Bäckerei Puppe
- Agid Kouri, Projektteilnehmer, Ausbildung bei der Georg Eickholt Elektro GmbH
- Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor, Landeshauptstadt Düsseldorf,
- Qasem Hosseinzada, Projektteilnehmer, zurzeit als Bauhelfer bei der Fa. Mai & Sohn
- Joachim Ruh, Geschäftsführer, Regionalagentur Düsseldorf-Mettmann
- Stephan Bufle, Gesamtserviceleiter der Moll-Gruppe
- Thomas Dopheide, Kreishandwerksmeister, Kreishandwerkerschaft Düsseldorf