Konjunkturbarometer im Handwerk an Rhein und Ruhr klettert auf Rekordhöhe
Aber schwindendes Arbeitskräfteangebot hemmt Betriebserweiterungen
Sieben gute Jahre – im Handwerk sind sie Wirklichkeit. Das Konjunkturbarometer für den Wirtschafts-Sektor an Rhein, Ruhr und Wupper erklomm im Frühjahr 2016 einen historischen Spitzenwert, der für alle vier Regionen des Kammerbezirks gelte: Westliches Ruhrgebiet, Bergisches Land, linker Niederrhein und der Großraum Düsseldorf. Der von der Handwerkskammer Düsseldorf per repräsentativer Umfrage zweimal jährlich ermittelte Geschäftsklimaindex (Panel: 8.000; Rücklauf: 936 Unternehmen) beträgt aktuell 88 Prozent und liegt damit noch um einen Prozentpunkt über den Rekordwerten von Herbst und Frühjahr 2015. Nie fiel in den letzten 25 Jahren eine Konjunkturerhebung besser aus. „Das Handwerk profitiert unverändert von einer starken Binnenkonjunktur, die durch steigende Löhne und niedrige Zinsen angeheizt wird, sowie von einer – für die Zulieferhandwerke – gut ausgelasteten Exportindustrie, ordnete der Präsident der Kammer, Andreas Ehlert, die Datenlage bei der Veröffentlichung des Konjunkturgutachtens am Montag in der Landeshauptstadt ein.
Mehr als jedes dritte Unternehmen (37 %) verzeichnete eine seit dem Herbst über den Erwartungen verlaufene Geschäftsentwicklung; weitere 50 Prozent meldeten einen gleich gutgebliebenen Geschäftsgang. Immerhin jedes fünfte Handwerksunternehmen konnte über den Winter seine Umsätze sogar steigern. Nur jeder zehnte Handwerksbetrieb an Rhein, Ruhr und Wupper sieht in den kommenden 6 Monat en eine Lageverschlechterung voraus. Die Kammer geht für 2016 von einem Umsatzwachstum in Höhe von 1,5 % aus. Erwartet wird allerdings nicht, dass die 58.500 Mitgliedsunternehmen in ihrem Bezirk (315.000 Beschäftigte) zusätzliche Kapazitäten aufbauen, und das, obwohl jedes siebte Unternehmen (17 %) offene Stellen meldet
(vor einem Jahr: 13 %). „Der Nachwuchs- und Fachkräftemangel ist inzwischen so groß, dass eine bedarfsgerechte Besetzung zur Ausnahme wird. Und ohne Chance auf benötigte Fachkräfte verzichten die Firmen auch darauf, Anlagen zu erweitern“, beschrieb Ehlert das Dilemma. Immerhin: 60 % der befragten Inhaber hielten ihr bisheriges Investitionsniveau; 23 % steckten
weniger Kapital in die betriebliche Infrastruktur.
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