Rückgang der Arbeitslosigkeit hält an

„Wie erwartet ging die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt Düsseldorf auch im April weiter zurück und lag nach wie vor deutlich unter dem Vorjahresniveau. Von der allgemeinen Frühjahrsbelebung haben insbesondere jüngere Menschen profitiert, die sich nach dem Ausbildungsabschluss in den letzten Monaten arbeitslos gemeldet hatten. Der Arbeitsmarkt ist für gut qualifizierte Kräfte sehr aufnahmefähig. In einigen Berufsgruppen nimmt der Fachkräfteengpass weiter zu. Der Ausbildungsmarkt geht in die 2. Halbzeit. Immer mehr junge Menschen fragen jetzt einen Ausbildungsplatz für den Ausbildungsbeginn nach den Sommerferien nach“, fasst Roland Schüßler, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die Entwicklung im April zusammen. Auch im nächsten Monat rechnet Schüßler mit einem anhaltenden Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Gegenüber März ist die Zahl der Arbeitslosen um 83 Personen auf 27.623 Frauen und Männer Ende April gesunken. Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit verringerte sich die Arbeitslosenquote in Düsseldorf von 8,7 Prozent im März auf jetzt 8,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote 8,9 Prozent.

Insbesondere fanden wieder jüngere und gut qualifizierte Menschen nach der Ausbildung ein Beschäftigungsverhältnis. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist gegenüber März um 45 auf aktuell 1.503 gesunken. Gut die Hälfte des Rückgangs der Arbeitslosigkeit entfiel auf diese Altersgruppe. Die Arbeitslosenquote betrug bei jungen Menschen 5,7 Prozent. Damit lag die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe deutlich unter der durchschnittlichen Quote von 8,6 Prozent in Düsseldorf und auch unter dem Landesdurchschnitt.

Ende April wurden 7.043 Menschen von der Arbeitsagentur betreut, 229 weniger als im März. Die Zahl der Arbeitslosen, die vom Jobcenter Düsseldorf betreut werden, ist um 146 auf 20.580 gestiegen.

„Auch die Zahl der Kurzarbeiter bewegt sich nach unten. Die Auftragslage und Auslastung der Betriebe in Düsseldorf ist hoch. Aktuell haben für April 23 Betriebe für knapp 340 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt oder befinden sich in Kurzarbeit, 250 weniger als im März“, so Schüßler.

Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung in verschiedenen Betrachtungen aus. Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für April auf 36.770 Personen berechnet. Die Unterbeschäftigungsquote, die die gesamte Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik umfasst, ist in Düsseldorf im Jahresvergleich mit 11,2 Prozent um 0,5-Prozentpunkte gesunken. Die Arbeitslosenquote ist im Jahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Die tendenzielle Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt ist damit stärker von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung geprägt als auf die Entlastungswirkung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurückzuführen.

Im April setzte sich die stabile Frühjahrsbelebung fort. Rund 1.800 neue offene Stellen wurden für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, nur knapp weniger als im letzten Monat. Ein Drittel der freien Stellen wurden von Zeitarbeitsunternehmen gemeldet. Gestiegen ist der Bedarf in vielen Berufsgruppen, so zum Beispiel im Verkauf, bei Verkehr und Logistik sowie bei Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen und Steuerberatung. Unverändert hoch ist der Bedarf an qualifizierten Kräften im Gesundheits- und Sozialwesen. „Gerade in diesem Marktsegment nimmt der Fachkräfteengpass zu – aber auch in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik)“, so Schüßler. Insgesamt standen zum Monatssende 5.195 offene Stellen für eine Besetzung zur Verfügung. Rund 80 Prozent aller neuen Stellen wurden für eine unbefristete Tätigkeit gemeldet. Der weitaus größte Teil aller Stellen waren Vollzeitstellen.

Der aktuelle Ausbildungsmarkt
Bislang haben die Betriebe und Verwaltungen von Oktober bis April 3.705 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, neun Prozent oder 368 Ausbildungsstellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 3.036 junge Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen. Das waren rund fünf Prozent oder 135 Bewerberinnen und Bewerber mehr als vor einem Jahr. Aus dem Vergleich gemeldete Ausbildungsstellen und gemeldete Bewerber ergibt sich eine Angebots-Nachfragerelation von 1 zu 1,22. Das heißt, rein rechnerisch kommen auf 100 Bewerber 122 Ausbildungsstellen. Damit ist die Situation in Düsseldorf deutlich günstiger als in NRW, aber auch geringer als im letzten Jahr.

Zurzeit suchen in Düsseldorf noch 1.528 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Schüßler appelliert an die Unternehmen, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht zu 100 Prozent dem Profil entsprechen, um ihre Fachkräfte für morgen zu sichern. Den Jugendlichen empfiehlt Schüßler, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen, wenn es bis jetzt noch nicht mit einer Ausbildungsstelle geklappt hat. Wer sich noch nicht um eine Ausbildungsstelle bemüht hat, sollte sich an die gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 wenden, um einen Termin bei der Berufsberatung zu vereinbaren. „Nicht warten – jetzt starten!“, empfiehlt Schüßler. Die Berufsberatung informiert über offene Ausbildungsmöglichkeiten – auch in Alternativberufen. Informationen gibt es im Berufsinformationszentrum (BiZ) sowie im Internet unter www.planet-beruf.de. Aktuell sind der Agentur für Arbeit Düsseldorf noch 2.185 unbesetzte Ausbildungsstellen in über 160 verschiedenen Berufen gemeldet. Stellenmeldungen können unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die Hotline 0800 4 5555 20 mitgeteilt werden.

Quelle: Agentur für Arbeit