DBU: Höhere Zuschüsse für klimafreundliche Heizungen nutzen

Staat gibt ab 1. April mehr Geld für Pellet-, Solaranlagen und Wärmepumpen

Osnabrück. Klimafreundliche Heizungen werden ab dem 1. April höher bezuschusst. Das sollten Hausbesitzer für sich nutzen, empfiehlt Andreas Skrypietz, Leiter der Informa-tions- und Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitie-ren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Von der Erhöhung der Fördersätze des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) profitierten auch Privatperso-nen, die ihre Heizanlage erneuern möchten. „Der Zuschuss ist vor allem dann von Vorteil, wenn die eigene Heizung älter als 20 Jahre ist. Dann lohnt sich ein Umrüsten auf erneuer-bare Energien auf jeden Fall. Für Heizungen, die vor 1985 eingebaut wurden, besteht sogar die Pflicht, diese bis Ende des Jahres auszutauschen. Laut Energieeinsparverordnung dürfen solche Anlagen ab 2016 nicht mehr betrieben wer-den“, erklärt Skrypietz. Ein- und Zweifamilienhausbesitzer, die wissen möchten, wie klimafreundlich ihre Heizung ist, können als Entscheidungshilfe den kostenlosen Energie-Check der DBU nutzen.

Dabei nehmen geschulte Handwerker, Energieberater oder Architek-ten die einzelnen Gebäudeteile wie Außenwand, Dach und Fenster unter die Lupe und bewerten die Heizungsanlage nach ihrer Ener-gieeffizienz. Der Check gibt erste Anhaltspunkte, an welchen Stellen des Hauses Verbesserungspotenzial besteht und ob sich eine neue Heizungsanlage lohnt. „Die Erstberatung durch unsere geschulten Partner hilft insgesamt bei der Einschätzung, ob eine Komplettsa-nierung Sinn macht oder schon Einzelmaßnahmen helfen, um den Energieverbrauch des Hauses zu drosseln. Wenn der Check etwa ergibt, dass die Heizung zu viel Energie verbraucht, sollte man über einen Austausch nachdenken“, rät Skrypietz. Klimaschützer sollten dann auf erneuerbare Energien setzen und die Zuschüsse vom Staat nutzen.

Das lohnt sich ab April noch mehr: Für Solarthermieanlagen klettern die Fördersätze von 90 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche auf 140 Euro. Die Mindestförderung beträgt 2.000 Euro (vorher 1.500 Euro). Auch die Erweiterung einer bestehenden Anlage kann geför-dert werden: Der Zuschuss liegt dann bei 50 Euro pro Quadratme-ter. Wieder aufgenommen hat das BAFA die Förderung kleiner So-larthermieanlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung. Die-se können mit 50 Euro pro Quadratmeter bezuschusst werden, für Erstinstallationen beträgt der Mindestfördersatz 500 Euro.

Wer sein Haus künftig mit Holz heizen möchte, kommt mit der neu-en BAFA-Förderung ebenfalls auf seine Kosten: Für Pellet-, Hack-schnitzel- und Scheitholzkessel, die die technischen Mindestanforde-rungen erfüllen, gelten ab April Pauschalfördersätze bis zu 3.500 Euro (vorher 2.900 Euro). Besonders effiziente Anlagen mit Puffer-speicher kommen sogar auf 5.250 Euro Zuschuss. Für alle förderfä-higen Anlagen gilt: Wer seine Holzheizung mit einer Solarkollektor-anlage oder einer effizienten Wärmepumpe kombiniert, kann sich über einen Bonus in Höhe von weiteren 500 Euro freuen.
Denn auch Wärmepumpen, die Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser an das Heizsystem des Hauses weitergeben, können bei Erfüllung der technischen Mindestanforderungen bezu-schusst werden: Die Pauschalsätze wurden abgeschafft, jetzt richtet sich die Förderhöhe nach der genormten Wärmeleistung der Pum-pen. Mindestens 1.500 Euro zahlt das BAFA für Luftwärmepumpen, der Fördersatz liegt bei 40 Euro pro Kilowatt installierter Leistung. Noch mehr Geld erhalten Sanierer, die sich für eine in der Anschaf-fung teurere Grundwasser- oder Erdwärmepumpe entscheiden: Mindestens 4.500 Euro werden bei solchen Anlagen fällig, die För-dersätze reichen bis zu 100 Euro pro Kilowatt installierter Leistung.

Die Förderung läuft unter dem Titel „Marktanreizprogramm“. Dieses fördert mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro pro Jahr den Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmemarkt. Unterstützt werden private, gewerbliche und kommunale Investitionen in Hei-zungsanlagen und Wärmenetze, die erneuerbare Energien nutzen. Im Fokus steht dabei der Gebäudebestand – bei Neubauten werden nur besonders innovative Anlagentypen bezuschusst. Weitere In-formationen zum Marktanreizprogramm finden Interessierte auf http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/index.html. Hausbesitzer, die vor der Entscheidung für oder gegen einen Heizungsaustausch den DBU-Energie-Check machen lassen möch-ten, finden einen Energie-Checker in ihrer Nähe auf www.sanieren-profitieren.de. „Grundsätzlich gilt: Wenn der Check an mehreren Stellen zeigt, dass zu viel Energie verschwendet wird, sollte man auch weitere Maßnahmen wie die Dämmung des Daches oder der Wände, die Isolierung der Heizungsrohre oder den Einbau neuer Fenster in Betracht ziehen. Ein gut gedämmtes Haus braucht längst nicht so viel Heizleistung wie ein unsaniertes. Die neue Heizanlage kann dann kleiner ausfallen“, so Skrypietz.

Foto: DBU