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Arbeitskräftenachfrage steigt wieder

„Nach dem deutlichen Rückgang der Stellenangebote im Mai – der allerdings eine Nachwirkung des milden Winters war – ist der Düsseldorfer Arbeitsmarkt wieder auf seinen tendenziell leichten Aufwärtspfad zurückgekehrt. Die Zahl der im Juni neu gemeldeten offenen Stellen ist deutlich angestiegen. Im Vergleich zum letzten Jahr bewegt sich damit die Kräftenachfrage auf gutem Niveau. Die anhaltende positive Grundstimmung und die an sich optimistische Einschätzung der Unternehmen lassen auch für die kommenden Monate einen stabilen Kräftebedarf erwarten. Neben der guten wirtschaftlichen Entwicklung trägt auch die in den letzten Jahren auf neue Höchstwerte gestiegene Beschäftigtenzahl zur Nachfrage bei, denn in Folge dessen steigt auch der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf“, kommentiert Johannes Pfeiffer, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf, die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Parallel zu dieser Entwicklung geht seit Februar von Monat zu Monat die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich zurück. „Wir haben mittlerweile nahezu das Niveau vom letzten Jahr erreicht. Allerdings muss man in den Sommermonaten mit einer langsameren Gangart rechnen“, so Pfeiffer. Ende Juni waren insgesamt 27.916 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 43 weniger als im Mai und 168 mehr als vor einem Jahr. Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt empfiehlt Pfeiffer, jetzt unbedingt in den Schlusssport einzusteigen. „Die Ziellinie ist in Sicht. Wer sich noch nicht um einen Ausbildungsplatz gekümmert hat, sollte schnellstens Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Es gibt in über 100 Berufen noch knapp 2.000 unbesetzte Ausbildungsstellen“, so Pfeiffer.

Aufgrund des nur leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosenquote gegenüber Mai konstant bei 8,7 Prozent geblieben. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 8,8 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist gegenüber dem letzten Monat leicht auf 1.600 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen betrug 6,0 Prozent. Damit lag die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe deutlich unter der durchschnittlichen Quote von 8,7 Prozent in Düsseldorf und auch unter dem Landesdurchschnitt.

Ende Juni wurden 7.198 Menschen von der Arbeitsagentur betreut, 105 weniger als im Mai. Die Zahl der Arbeitslosen, die vom Jobcenter Düsseldorf betreut werden, ist um 62 auf 20.718 leicht gestiegen

Die Zahl der Kurzarbeiter hat sich weiter verringert. Aktuell haben für Juni 37 Betriebe für rund 300 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt oder befinden sich in Kurzarbeit.

Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für Juni auf 37.462 Personen berechnet. Die Unterbeschäftigungsquote, die die Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik umfasst, ist in Düsseldorf im Jahresvergleich mit 11,4 Prozent um 0,2-Prozentpunkte gesunken. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Jahresvergleich um 0,21-Prozentpunkte auf 8,7 Prozent. Die Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt ist damit stärker von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung geprägt als auf die Entlastungswirkung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückzuführen.

Im Juni wurden 1.681 neue offene Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, 219 mehr als im Mai. Damit liegt die Nachfrage nach Arbeitskräften stetig über der Entwicklung im letzten Jahr. Anhaltend hoch ist der Bedarf an Arbeitskräften im Verkauf, in Recht und Verwaltung, in der Gastronomie, bei den Büro- und Verwaltungsberufen, bei den Gesundheitsberufen, bei den Informatik- und anderen IKT-Berufen und in der Logistik. Drei Viertel aller neuen Stellen wurden für eine unbefristete Tätigkeit gemeldet. Der weitaus größte Teil aller Stellen waren Vollzeitstellen. Insgesamt standen zum Monatssende knapp 4.800 offene Stellen für eine Besetzung zur Verfügung

Der aktuelle Ausbildungsmarkt

Von Oktober bis Juni haben die Betriebe und Verwaltungen 4.409 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, rund neun Prozent oder 351 Ausbildungsstellen mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 3.327 junge Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen. Das waren rund 16 Prozent oder 453 Bewerberinnen und Bewerber mehr als vor einem Jahr. Die gestiegene Zahl der Bewerber ist auch darauf zurückzuführen, dass einige Abiturienten aus dem letzten Jahr zunächst Alternativen wahrgenommen hatten. Aus dem Vergleich gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber ergibt sich eine Angebots-/Nachfrage-relation von 1 zu 1,33. Das heißt, rein rechnerisch kommen auf 100 Bewerber 133 Ausbildungsstellen. Damit ist die Situation in Düsseldorf traditionell deutlich günstiger als in NRW.

Zurzeit suchen in Düsseldorf noch 1.230 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Pfeiffer appelliert an die Unternehmen, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht zu 100 Prozent dem Profil entsprechen, um die Fachkräfte für morgen zu sichern. Den Jugendlichen empfiehlt Pfeiffer, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen, wenn es bis jetzt noch nicht mit einer Ausbildungsstelle geklappt hat. Wer sich noch nicht um eine Ausbildungsstelle bemüht hat, sollte sich an die gebührenfreie Hotline 0800 4 5555 00 wenden, um einen Termin bei der Berufsberatung zu vereinbaren. Aktuell sind der Agentur für Arbeit Düsseldorf noch knapp 2.000 unbesetzte Ausbildungsstellen in über 100 verschiedenen Berufen gemeldet. Die Schwerpunkte der noch unbesetzten Ausbildungsstellen: Kaufmann/frau – Büromanagement (124 Ausbildungsstellen), Kaufmann/frau im Einzelhandel (119), Verkäufer/in (89), Friseur/in (81), Koch/Köchin (70), Zahnmedizinische Fachangestellte (66), Kaufmann/frau Groß-/Außenhandel (48), Hotelfachmann/-frau (45). Stellenmeldungen können unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die Hotline 0800 4 5555 20 mitgeteilt werden.

Linktipps für Bewerberinnen und Bewerber, Eltern, Lehrer:

•       www.jobboerse.arbeitsagentur.de (Jobbörse für Ausbildungsstellen)

•       www.planet-beruf.de (Bewerbungshilfen, Expertentipps)

•       www.berufe.tv (Videoclips zu den Berufen)

•       www.berufenet.arbeitsagentur.de (Berufsinformationen zu allen anerkannten Ausbildungsberufen)