Baugewerbe geht mit Optimismus in das Jahr 2014
Fachmessen Deubaukom und InfraTech eöffnet: Das nordrhein-westfälische Baugewerbe geht mit Optimismus in das neue Baujahr. Da machten der Präsident der Baugewerblichen Verbände (BGV), Rüdiger Otto, und BGV-Hauptgeschäftsführer Lutz Pollmann bei der Eröffnung der Fachmessen Deubaukom ind InfraTech in Essen deutlich. In der Branche gehe man davon aus, dass der Umsatz um etwa drei Prozent zunehmen werde – unterstützt vor allem durch den Wohnungsbau. Die beiden Messen würden dazu wohl kräftige Impulse geben.
Zu der günstigen Lageeinschätzung trägt bei, dass die Zahl der in 2013 erteilten Baugenehmigungen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen ist. Pollmann: „Wie wichtig dieser Sektor für unsere Mittelständler ist, sieht man daran, dass 90 Prozent des gesamten Wohnungsbaus von unseren Betrieben geleistet wird.“
Darüber hinaus werde .werde der Wirtschaftsbau anziehen und es bestehe berechtigte Aussicht, dass wegen der hohen Steuereinnahmen und der politischen Beschlusslage auch die öffentlichen Investitionen zunehmen werden.
Letzteres, so Pollmann, sage er „unabhängig davon, dass wir politisch aktuell von Berlin aus eher Schatten denn Licht sehen.“ Ebenso wie Verbandspräsident Otto rügte er die „falschen Weichenstellungen“ durch den Koalitionsvertrag. Zunächst vorgesehene Investitionen vor allem in die Verkehrsinfrastruktur und zur Schaffung von bezahlbarem oder auch barrierearmem Wohnraum seien „vagen Versprechungen“ gewichen. Die große Koalition habe „eine große Chance vertan, dringende Probleme dieses Landes anzugehen und seine Zukunft, seine Wettbewerbsfähigkeit und seinen Wohlstand zu sichern“. Auf der Tagesordnung geblieben sei jedoch die Mietpreisbremse, „die sich in Wirklichkeit zu einer Wohnungsbaubremse auswirken wird.“
2013 sehen die beiden BGV-Vertreter als „durchwachsenes Jahr“ an. Rüdiger Otto: „Die Auftragseingänge haben vor allem im Wohnungsbau erfreulich zugenommen. Dank der wohl 230.000 fertiggestellten Wohnungen können wir durchaus von einer Trendwende sprechen. Vom Gewerbebau und von den öffentlichen Investitionen kamen dagegen leider nur wenige Impulse. Das ist die eine Seite von 2013. Die andere betrifft das Wetter: Witterungsbedingt ging in den ersten vier, fünf Monaten am Bau so gut wie gar nichts. Selbst jetzt höre ich daher von vielen meiner Unternehmerkollegen noch, dass sie dabei sind, diesen Rückstand aufzuarbeiten – auftragsmäßig, aber auch umsatzmäßig. Das überaus milde Wetter der vergangenen Wochen hat uns dabei sehr geholfen. Aber trotzdem gehen die ursprünglichen Hoffnungen auf ein nennenswertes Umsatzplus in 2013 nicht in Erfüllung. Wir werden es wohl gerade mal mit einer schwarzen Null abschließen – wenn wir Glück haben mit einem kleinen Plus. Immerhin ist es unserer Branche aber offenbar gelungen, bundesweit einige Zehntausend Mitarbeiter zusätzlich einzustellen.“
Auf der Deubaukom, der traditionsreichen und wichtigsten Baufachmesse im Westen Deutschlands, zeigen bis zum 18. Januar 350 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Die InfraTech hat ihre Premiere mit immerhin 165 Ausstellern. Ihre Schwerpunkte sind bis zum 17. Januar die Straßen- und Wasserinfrastruktur und der Kanalbau.