Handwerk weist auf attraktive Alternative für abgewiesene Studienbewerber hin
Kammer-Geschäftsführer Dr. Christian Henke hospitierte eine Woche lang in der Fleischerei Schmidt in Velbert – Kurz nach dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres weist die HWK Düsseldorf abgewiesene Studienbewerber und andere noch unversorgte Schulabgänger auf attraktive, nachhaltige Berufsalternativen im Handwerk hin. So listet alleine die Lehrstellenbörse der größten deutschen Handwerkskammer unter www.handwerk-lehrstelle.de aktuell noch mehr als 500 freie Ausbildungsstellen in über 60 Ausbildungsberufen an Rhein, Ruhr und Wupper, davon alleine 215 im Großraum Düsseldorf. Selbst in begehrten Ausbildungsberufen rund ums Auto sind – zum Teil durch vorzeitige Vertragslösungen – in der Region noch 20 Stellen frei. „In allen gestaltenden, technisch geprägten oder Dienstleistungsberufen im Handwerk lassen sich heute Lehre und Studium kombinieren. Sei es als duales Ausbildungsstudium zum Bachelor etwa mit dem Kooperationspartner der Kammer, der Hochschule FOM, sei es fachgebunden im Anschluss an eine erfolgreiche Gesellenausbildung oder – mit dem Meisterbrief in der Tasche – unbeschränkt als akademisches Universitätsstudium.
Bis zum Jahresende rechnet die Kammer „wie im Vorjahr mit deutlich mehr als 8.000 neuen Ausbildungsverhältnissen“, so der für Berufsbildung zuständige Geschäftsführer der Kammer, Dr. Christian Henke. Der 50-jährige Berufsbildungsexperte der Kammer beendete am Freitag ein einwöchiges Praktikum in der Fleischerei Schmidt in Velbert. Das in 3. Generation von Fleischermeister Peter Schmidt geleitete, 80 Jahre alte Familienunternehmen im Wallfahrt-Stadtteil Neviges bietet momentan selbst noch eine Lehrstelle zum / zur Fleischer/in an. „Die Ausbildung in diesem klassischen Lebensmittelhandwerk ist faszinierend mit Blick auf die Vielfalt an Fleischsorten, -Eigenschaften und Verwertungsarten. Die Arbeit ist teamorientiert, der Zusammenhalt hoch, die Zukunftschancen gesichert. Und die Ausbildung zum Fachverkäufer im Fleischerhandwerk befriedigt durch die besondere Kompetenz im Umgang mit und in der Beratung des Kunden“, fasste Henke seine Eindrücke zusammen. „Auch die Option unternehmerische Selbstständigkeit bietet reichlich Chancen. Kammerweit suchen in den nächsten sechs Jahren bis zu rund einhundert Fleischerfachgeschäfte einen Betriebsnachfolger“, ergänzte Henke.
Unser Foto zeigt: Christian Henke (Mi.) bei der Fleischwurstentnahme aus dem Kochkessel, neben Seniorchef Georg Schmidt (re.) und dem heutigen Inhaber, Peter Schmidt (li.)
Fotos: Wilfried Meyer, Abdruck honorarfrei.