Countdown für Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2013“ in Leipzig läuft
Nationalteam des Baugewerbes geht zuversichtlich ins Rennen: Die Werkzeugkisten sind gepackt, die letzten Trainingseinheiten absolviert und so langsam steigt die Aufregung im Nationalteam des Deutschen Baugewerbes. In zwei Wochen startet in Leipzig der größte Berufswettbewerb aller Zeiten. Zu den über 1.000 Teilnehmern aus über 50 Ländern in fast 50 Berufsdisziplinen gehört auch das sechsköpfige Nationalteam des Deutschen Baugewerbes mit je einem Maurer, Fliesenleger, Stuckateur und Zimmerer sowie zwei Straßenbauern.
Das Team besteht aus:
· Maurergeselle Sebastian Wichern (21) aus Deinstedt-Malstedt in Niedersachsen,
· Fliesenlegermeister Björn Bohmfalk (22) aus Großefehn in Niedersachsen,
· Stuckateurmeister Andreas Schenk (21) aus Ehingen-Altbierlingen in Baden-Württemberg,
· Zimmerergeselle Andreas Fichter (21) aus St. Georgen in Baden-Württemberg,
· Straßenbauergeselle Robin Berger (21) aus dem sächsischen Pockau und
· Straßenbaumeister Sebastian Full (21) aus Altbessingen in Bayern.
„Unser gut vorbereitetes Nationalteam fährt zuversichtlich nach Leipzig. Wir freuen uns auf den Wettbewerb mit anderen Ländern. Unser Berufsnachwuchs kann etwas – nicht nur im Wettbewerb. Er steht auch zur Lösung der Zukunftsaufgaben unseres Landes bereit. Dazu gehören die Energiewende und der Klimaschutz, der demografische Umbau, der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur aber auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Denn hier wird das deutsche Baugewerbe benötigt“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) kurz vor „WorldSkills“. Daher wird der ZDB das Megaevent der beruflichen Bildung auch nutzen, um für die Berufe am Bau zu werben. „Wir bieten anspruchsvolle Ausbildungsplätze und interessante berufliche Herausforderungen. Das wollen wir den Schülern und Schülerinnen während des viertägigen Wettbewerbs aufzeigen.“ Alle Bauberufe können in den sogenannten Mitmachecken (Discover your skill areas) ausprobiert werden.
Die Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2013“, der größte Berufswettbewerb aller Zeiten, findet vom 2. bis 7. Juli 2013 erstmals nach 40 Jahren wieder in Deutschland, in Leipzig, statt. Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel werden über 1.000 Teilnehmer aus 54 Ländern in 46 offiziellen Wettbewerbsdisziplinen um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Es geht um Präzision und Genauigkeit sowie Nervenstärke und Konzentration. Das Fest der beruflichen Bildung ist eine einzigartige Gelegenheit für Jugendliche, eine so große Vielfalt von Berufen kennenzulernen. Es werden 200.000 Besucher und über 1.000 Medienvertreter aus aller Welt erwartet. Aus Deutschland kommen 43 Teilnehmer, die in 37 offiziellen Berufsdisziplinen starten, darunter auch das sechsköpfige Nationalteam des Deutschen Baugewerbes.
Mehr unter www.worldskillsleipzig2013.com
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Das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes im Einzelnen:
Maurergeselle Sebastian Wichern (21) aus Deinstedt-Malstedt in Niedersachsen
Der Deutsche Meister aus dem Jahr 2011 erlangte bei der Berufseuropameisterschaft „EuroSkills 2012“ in Belgien den vierten Platz und sieht diese Wettbewerbserfahrung als großen Vorteil für sich. Wichern freut sich auf die WM. „Ich werde erneut eine Menge lernen, meine Aufgabe in der vorgegebenen Zeit hoffentlich fertigstellen und dann mit dem Ergebnis zufrieden sein.“ Noch halte sich seine Aufregung in Grenzen. „Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Leipzig und hoffe, dass alles so klappt, wie ich es mir vorstelle.“ Vorbereitet wird Wichern, der nach der Meisterausbildung den elterlichen Baubetrieb übernehmen will, von Kai-Uwe Holtschmidt, Leiter der Berufsbildungsstätte der Bauinnung München.
· Fliesenlegermeister Björn Bohmfalk (22) aus Großefehn in Niedersachsen,
Björn Bohmfalk geht als Champion ins Rennen. Er gewann Gold bei der „EuroSkills 2012“ in Belgien. Als Kammer-, Landes- und Bundessieger sowie Europameister hat er inzwischen eine große Erfahrung bei Meisterschaften und dem dazugehörigen Stress samt Anspannung. Dazu kommen die alltäglichen Erfahrungen als selbständiger Fliesenlegermeister. Die letzten Monate hat er zur intensiven Vorbereitung genutzt. Mehrfach trainierte er auf Messen, bei seinem Trainer Günther Kropf, Fliesenlegermeister aus dem bayerischen Burghaslach, und in seiner ehemaligen Ausbildungsstätte. Sein persönliches WM-Ziel: „Schön wäre ein Platz auf dem Treppchen!“
· Stuckateurmeister Andreas Schenk (21) aus Ehingen-Altbierlingen in Baden-Württemberg,
„Nervös bin ich noch nicht, aber so langsam steigt die Anspannung“, so Andreas Schenk. Im Moment ist er noch intensiv mit der Vorbereitung beschäftigt, um Sicherheit und Routine in den einzelnen Arbeitsschritten zu bekommen. Immer wieder übt er den derzeitigen Stand der Wettbewerbsaufgabe im elterlichen Stuckateurbetrieb, den er später einmal übernehmen will. „Ich bin stolz, zum deutschen WorldSkills-Team sowie zum Nationalteam des Baugewerbes zu gehören.“ Qualifiziert hat er sich durch seine Mitgliedschaft zum Nationalteam der Stuckateure. Da er mit seinem vierten Platz bei der EuroSkills nicht zufrieden war, hat er hohe Ziele: „Gold, allemal ein Platz auf dem Podest. Aber ich bin realistisch und weiß, dass alle Teilnehmer gut sein werden und dass es am Ende mit Sicherheit auf Kleinigkeiten ankommt.“ Vorbereitet wird er von Frank Schweizer, Leiter des Ausbildungszentrums für Stuckateure in Leonberg.
· Zimmerergeselle Andreas Fichter (21) aus St. Georgen in Baden-Württemberg,
Andreas Fichter schaffte im Januar 2012 bei der Zimmerer-Europameisterschaft das, was noch keinem deutschen Zimmerer zuvor gelang: Er wurde Europameister in der Einzel- und Mannschaftswertung. Jetzt will er noch eins drauf setzen und Weltmeister werden, so der Deutsche Meister aus dem Jahr 2010, der durch diesen Bundessieg in die Zimmerer-Nationalmannschaft kam. Als eher ruhiger Mensch spürt Fichter kurz vor dem Wettbewerb noch keine Aufregung. „Ich lasse es einfach auf mich zukommen.“ Gespannt ist er auf die Aufgabe. Denn bei den Zimmerern gibt es im Gegensatz zu anderen Berufen noch keinen Vorschlag der Aufgabe, der dann kurz vor dem Wettbewerb abgewandelt wird. Externe Fachleute werden diese Aufgabe stellen, die dann eine Überraschung für alle sein wird. „Ich bin total gespannt, was wir tun müssen und wie schwer die Aufgabe ist. Ich versuche bis zum Schluss und bei der WM ganz entspannt zu bleiben. Ich freue mich auf die Woche in Leipzig.“ Vorbereitet wird er von Roland Bernardi, Holzbauunternehmer aus dem saarländischen Völklingen.
· Straßenbauergeselle Robin Berger (21) aus dem sächsischen Pockau
Robin Berger hat bereits internationale Wettbewerbserfahrungen. Der Deutsche Meister aus dem Jahr 2011 holte bei der „EuroSkills 2012“ in Belgien Gold. „Mich reizt es, erneut die Leistungsfähigkeit des deutschen Bauhandwerks, insbesondere des Straßenbaus, im Wettbewerb mit Kollegen zu demonstrieren“. Ansonsten geht er ruhig und gelassen in den Wettbewerb: „Es ist einfach eine große Chance für mich. Ich werde erneut viel lernen und erleben und hoffe natürlich auf eine Medaille“. In dem Präsentationswettbewerb wird der Europameister 2012 der Straßenbauer zusammen mit Sebastian Full antreten.
· Straßenbaumeister Sebastian Full (21) aus Altbessingen in Bayern.
An der Seite Bergers wird der Deutsche Meister aus dem Jahr 2010, Sebastian Full, kämpfen, der im letzten Jahr aufgrund einer Sportverletzung die „EuroSkills“ absagen musste. „Ich freue mich riesig, dass es nun doch noch mit einem internationalen Wettbewerb klappt. Ich will zusammen mit Robin Berger mein Können unter Beweis stellen, mich mit Kollegen austauschen und ganz klar den ersten Platz erreichen. Außerdem freue ich mich, dass ich auf diese Art meinen tollen Beruf als Straßenbauer populärer machen kann.“ Das Straßenbauer-Team wird von Thomas Piefrement, Ausbildungsmeister im Bildungszentrum des Baugewerbes in Krefeld, vorbereitet.
Berichte während des Wettbewerbs unter www.facebook.de/Baugewerbe.