Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im April in der Landeshauptstadt Düsseldorf: „Nach dem langen Winter hat der Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt im April an Fahrt aufgenommen. Die Witterungsverhältnisse lassen wieder die Arbeitsaufnahme in den Außenberufen zu. Die Arbeitslosigkeit ist von März auf April um 73 Personen auf 27.529 Arbeitslose gesunken und lag damit auch unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass auf dem Bau und in den Gärtnereien jetzt wieder gearbeitet werden kann“, so Johannes Pfeiffer, Chef der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Trotzdem sind wir noch ein ganzes Stück von einem stabilen Aufwärtstrend entfernt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist wieder zurückgegangen. Insgesamt wurden der Arbeitsagentur im April knapp 1.500 offene Stellen gemeldet, rund 300 weniger als noch im letzten Monat. Nach wie vor sind die Unternehmen vorsichtig mit ihren Personaldispositionen. Man wartet die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab. Die Einstellungsbereitschaft muss man auch vor dem Hintergrund sehen, dass wir in Düsseldorf seit Jahren gegenwärtig den höchsten Beschäftigtenstand haben. Eine deutlich gestiegene Nachfrage stellen wir allerdings im Einzelhandel fest. Die neuen Geschäfte im Kö-Bogen haben einen hohen Einstellungsbedarf“, so Pfeiffer.

Aufgrund des leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosenquote in Düsseldorf mit 8,9 Prozent konstant geblieben. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 9,1 Prozent.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im März und jetzt wieder im April weiter gesunken. Nach den Abschlussprüfungen am Ende der dreieinhalb jährigen Ausbildung in den ersten Monaten des Jahres fanden in der Folge jüngere und gut qualifizierte Menschen ein Beschäftigungsverhältnis. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ging gegenüber März um 34 auf aktuell 1.518 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote betrug für diese Altersgruppe 5,7 Prozent. Damit lag die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe anhaltend deutlich unter der durchschnittlichen Quote von 8,9 Prozent.

Pfeiffer appelliert an die Unternehmen, bei ihrer Personalrekrutierung alle Personengruppen im Blick zu haben. „Wir haben schon einige Engpassberufe. Tendenziell wird es aus demografischen Gründen immer schwieriger, die offenen Stellen mit den idealen Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. Wir müssen alle Potenziale erschließen und die Schätze heben, die wir haben.“

Ende April wurden 7.032 Menschen von der Arbeitsagentur betreut, 105 weniger als im März. Die Zahl der Arbeitslosen, die vom Jobcenter Düsseldorf betreut werden, ist um 32 auf 20.497 gestiegen.

Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung in verschie- denen Betrachtungen aus. Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für April auf 37.886 Personen berechnet. Die Unterbeschäftigungsquote, die auch die gesamte Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik umfasst, ist in Düsseldorf im Jahresvergleich um knapp einen Prozentpunkt auf 11,9 Prozent gesunken.

Aktuell haben rund 40 Betriebe für 400 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Im letzten Monat waren noch rund 700 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen. Auch diese Entwicklung deutet auf eine leicht verbesserte Auftragslage nach dem Winter hin.

Im April wurden knapp 1.500 neue offene Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, 300 weniger als im letzten Monat. Der Bedarf liegt in vielen Wirtschaftsbereichen weiter unter dem Vorjahresniveau. „Wenn eingestellt wird, dann überwiegend um freigewordene Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft wieder zu besetzen. Einen zusätzlichen Bedarf stellen wir allerdings im Einzelhandel und in der Gesundheitsbranche fest“, so Pfeiffer. Der Anteil der von Zeitarbeitsunternehmen gemeldeten freien Stellen ist von 40 Prozent auf jetzt 31 Prozent gesunken. Die Stellenschwerpunkte lagen in den Berufsgruppen „Verkaufsberufe, Hotel- und Gaststättenberufe, Büroberufe, Verkehr- und Logistikberufe, Gesundheitsberufe, Call Center Agents, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe, Berufe in Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen und Steuerberatung, Informatik- und andere IKT-Berufe und Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe“.

Zurzeit suchen in Düsseldorf noch 1.325 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Pfeiffer appelliert an die Unternehmen, ihre offenen Ausbildungsstellen der Agentur für Arbeit zu melden. Stellenmeldungen können unmittelbar dem Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur oder über die Hotline 01801 664466*) mitgeteilt werden. „Arbeitgeber sollten auch den Jugendlichen eine Chance geben, die nicht zu 100 Pro- zent dem Profil entsprechen, um die Fachkräfte für morgen zu sichern“, rät Pfeiffer. Den Jugendlichen empfiehlt Pfeiffer, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen, wenn es bis jetzt noch nicht mit einer Ausbildungsstelle geklappt hat. Wer sich noch nicht um eine Ausbildungsstelle bemüht hat, sollte sich an die Hotline 01801 555111*) wenden, um einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren. „Nicht warten – jetzt starten!“, empfiehlt Pfeiffer. Die Berufsberatung informiert über offene Ausbildungsmöglichkeiten – auch in Alternativberufen. Informationen gibt es im Berufsinformationszentrum (BiZ) sowie im Internet unter www.planet-beruf.de. Aktuell sind der Agentur für Arbeit Düsseldorf noch 2.091 unbesetzte Ausbildungsstellen in 156 ver- schiedenen Berufen gemeldet.

*) Festnetzpreis 3,9 ct/min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min.

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