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Lossprechung Maler und Lackierer 2009

79 neue Gesellinnen und Gesellen im Maler und Lackierer-Handwerk

Bei den loszusprechenden Auszubildenden der Maler und Lackiererinnung Düsseldorf lag am 12.09.2009 fühlbar die Neugier in der Luft auf das, was nun noch passieren sollte, aber zugleich auch die Erleichterung es nun endlich geschafft zu haben. Einige waren auch verunsichert: Sind wir richtig oder falsch angezogen? Was soll ich hier? Hätte ich meine Eltern vielleicht doch mitbringen sollen? Gut, dass ich hier bin, ich habe es geschafft! All das wurde im Flüsterton besprochen und dann ging es endlich los.

Obermeister Heiner Pistorius begrüßte die Ehrengäste der Reihe nach und ganz besonders herzlich die Hauptpersonen des Morgens: die Junggesellinnen und Junggesellen. „Sie können gelassener in die Zukunft schauen. Das bedeutet jedoch nicht, sich auf die faule Haut legen zu können“, so mahnte der Obermeister noch einmal die Wichtigkeit von Weiterbildung in Kursen und Seminaren bis zum Meisterbrief an.

Der stellvertretende Obermeister und Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses Günther Rothe spannte in seiner Rede gekonnt den Bogen von den Anfängen des Maler- und Lackiererhandwerks in den Zeiten des frühen Barock am Beispiel des Kurfürsten Jan Wellem. Die „Schlitzohren“, aber auch die harten Bedingungen der damaligen Lehrjahre, waren Thema im direkten Vergleich zur heutigen Ausbildung.

Detlev Thedens, der Obermeister der Karos-seriebauer, zitierte eine Allensbachstudie aus dem Jahre 2008, in der selbständige Handwerker an Nr. 4 der Bestver-dienenden zähle, wäh-rend Anwälte und Ärzte deutlich weiter unten in dieser Studie geführt würden. Ein Schmunzeln bis lautes Lachen konnten einige Anwesende nicht zurück halten.

Studiendirektor Roman Nowroth sprach ein letztes Mal in seiner ihm eigenen, so direkten unkomplizierten Art vor seinen Klassen. Eine lange Zeit ist er mit ihnen auf einem Weg gegangen. Große und kleine Sorgen sind ihm oft als erstes anvertraut worden. Seine große Beliebtheit war deutlich am Applaus zu hören.

Schließlich nahm Altgeselle Heinrich Abels die Lossprechung vor. Würdevoll, mit trockenen und doch sehr herzlichen Worten bat er die Junggesellinnen und Junggesellen aufzustehen. Erst im Stehen erfolgte die eigentliche Lossprechung.

Mit der beachtlichen Freisprechungsrede, unter dem Motto „Nicht die Krise kriegen“ schloss Obermeister Heiner Pistorius den offiziellen Teil des Morgens. Anschließend erhielten die Junggesellinnen und Junggesellen, jeder einzeln und mit einem persönlichen Grußwort aus den Händen des Prüfungsausschusses ihre Gesellenbriefe. Im Foyer der Handwerkskammer Düsseldorf gab es bei Kaffee, Imbiss und Musik dann viele glückliche Gesichter zu sehen.