„Digitalanschluss für ländliche Räume unabdingbarer Zukunfts-Standortfaktor“

Bei der Pressekonferenz des Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“ forderte ZDH-Präsident Wollseifer, ländliche Räume durch gute Standortbedingungen und Infrastrukturen dauerhaft als Lebens- und Arbeitsorte zu sichern:

„Für das Handwerk sind die ländlichen Räume als Standorte für Hunderttausende Betriebe unverzichtbar. Handwerker bilden aus und beschäftigen Menschen in ländlichen Räumen, sie sichern maßgeblich die Versorgungsstrukturen und viele tragen durch ihr ehrenamtliches Engagement das gesellschaftliche Leben in Dörfern und Kleinstädten. Gemeinsam müssen wir diese wichtigen Zukunftsräume durch gute Standortbedingungen und Infrastrukturen dauerhaft als Lebens- und Arbeitsorte sichern.  

Dazu gehört ein vollständiger Digitalanschluss ländlicher Räume als unabdingbarer Standortfaktor. Daher treten wir im Rahmen des Aktionsbündnisses Leben auf dem Land dafür ein, den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes sowie der 5G-Mobilfunkversorgung entschlossen voranzutreiben.  

Denn da gibt es kein Vertun: Wir brauchen schnelles Internet auf jeder Baustelle, an jedem „intelligenten“ Landwirtschaftsgefährt und an jeder Werkbank! Digitalanschlüsse müssen gerade in ländlichen Räumen denselben Stellenwert wie gute Verkehrsanschlüsse haben. Sonst entsteht eine „digitale Kluft“ zwischen den Regionen.  

Wir brauchen Datenautobahnen hin zu allen Betrieben. Diese sind darauf angewiesen. Schnelles Internet gehört inzwischen zu den grundsätzlichen Arbeitsmitteln und der Grundausstattung für Betriebe. Es ist doch kein Zustand, dass Handwerksmeister auf dem Land mit ihren USB-Sticks erst in die nächste Stadt fahren müssen, um ihre Daten übermitteln zu können.  

Die Betriebe digitalisieren ihre internen wie externen Abläufe immer stärker. Gerade auch die Interaktion mit Kunden und Lieferanten und die Baustellenorganisation werden zunehmend digital. Kunden wollen zum Beispiel online individuelle Produkte entwerfen und bestellen können. Der Landwirt fordert von den Landmaschinenhandwerkern innovative Ersatzteilversorgung gleichsam in Echtzeit.  

Wenn Handwerksbetriebe nicht an der Digitalisierung partizipieren können, bedeutet das einen erheblichen Wertschöpfungsverlust in der Region. Das wird weitreichende wirtschaftliche Folgen haben: Betriebe wandern ab oder finden keine Nachfolger, weil junge Meisterinnen und Meister am Standort die optimalen Bedingungen vermissen. Deshalb gilt es, die digitalen Funklöcher komplett zu schließen.“

Foto (ZDH): Thomas Trutschel/photothek.net/Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft