43. Lehrlingslossprechung der Elektro-Innung Düsseldorf

Rheinterrassen wieder in Hochspannung: Am Freitag, dem 10. März 2017, feierte die Elektro-Innung Düsseldorf traditionell die 43. Lehrlingslossprechung ihrer erfolgreichen Jungesellinnen und Junggesellen aus den Sommer- und Winterprüfungen des Elektro-handwerks in Verbindung mit dem Innungsfest in den Rheinterrassen Düsseldorf.

Gastredner der Veranstaltung waren in diesem Jahr der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Dr. Axel Fuhrmann, und der Projektleiter „Smart City“ bei der Landeshauptstadt Düsseldorf, Martin Giehl.

Unter den über 500 Gästen waren unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek, die SPD-Landtagsabgeordnete Marion Warden, Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert und Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide. Weiterhin waren Bürgermeister Friedrich Conzen in Vertretung des Oberbürgermeisters und NRW-Staatsekretär Dr. Wilhelm Scheffer in Vertretung der Ministerpräsidentin erschienen.

Obermeister Georg Eickholt konnte insgesamt 103 Auszubildenden des Elektro-Handwerks zu ihrer bestandenen Prüfung gratulieren. In seiner Rede rügte er die Abwerbepraxis einiger Headhunter, die angesichts des Facharbeitermangels in den Betrieben Meister und Monteure abwerben würden. „Direkte Abwerbung ist kein Kavaliersdelikt und schadenersatzpflichtig“, mahnte Eickholt. Gleichzeitig forderte er die Junggesellinnen und Junggesellen auf, ihrem Ausbildungsbetrieb treu zu bleiben. „Diese Betriebe haben in Eure Ausbildung investiert, um gute Mitarbeiter zu erhalten. Ich möchte nicht, dass diese Betriebe ihre Ausbildungsbereitschaft überdenken oder sogar einstellen“, sagte Eickholt.

Viele Jugendliche des Handwerksnachwuchses hätten einen Migrationshintergrund. Das sei mittlerweile Standard und daher weniger Nachricht. Aber auch Flüchtlingen böte das Handwerk eine Perspektive. Die ersten Praktikanten aus Syrien seien in ein ordentliches Ausbildungsverhältnis übernommen worden. „Auch hier zeigt das Handwerk Flexibilität und eine herzliche Willkommenskultur. Das ist gelebte Integration“, betonte Eickholt.

Von der Politik wünschte sich der Obermeister angesichts drohender Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Düsseldorf ein ausreichendes Zeitfenster für notwendige Fahrzeugerneuerungen. Zudem müsse es spezielle Förderprogramme für Handwerkerfahrzeuge geben, da viele zwar die Euro-5-Norm erfüllen, aber bei einem Verkauf inzwischen massiv zusätzlich an Wert verloren haben. „Die finanzielle Belastung bei einem kurzfristigen Austausch würde sich für viele Unternehmen existenzbedrohend auswirken“, erklärte Eickholt.

Auch die wachsenden bürokratischen Auflagen waren Eickholt ein Dorn im Auge. So müsse jeder Betrieb bis 2018 einen Datenschutzbeauftragten einstellen. „Ich hoffe nicht, dass jeder Betrieb in der Zukunft einen Juristen einstellen muss“, sagte Eickholt. Es wäre schön, wenn für jedes neue Gesetz ein vorhandenes wegfiele.

An die erfolgreichen Prüflinge gerichtet, sagte Dr. Axel Fuhrmann: „Mit ihrem Gesellenbrief stehen Ihnen nun alle Möglichkeiten offen, Karriere zu machen.“ Die Ausbildung im Elektrohandwerk sei eine der anspruchsvollsten. Auch wenn der Weg in der Ausbildung steinig gewesen sei, die Anstrengungen hätten sich gelohnt.

Martin Giehl von der Stadtwerke Düsseldorf AG und zurzeit Projektleiter „Smart City“ im Büro des Oberbürgermeisters, sprach über die Chancen der Digitalisierung im urbanen Umfeld. Gerade aufgrund der Energiewende tue sich im Energiebereich viel. Und auch die Kommunikation findet immer mehr im Internet statt. Das Elektrohandwerk sei der Partner für die Digitalisierung in der Smart City. Dies erfordere neue Kompetenzen und He-rausforderungen. Mit ihrer Ausbildung seien
die Gesellen jedoch hervorragend dafür aufgestellt.

Wie immer bot die Elektro-Innung auch nach den Reden noch beste Unterhaltung. Zahlreiche Künstler aus den Bereichen Varieté, Komik und Gesang zeigten auf und vor der Bühne ihr Können und begeisterten den Saal. Zwischen den Show Acts wurden die Pausen durch Musik untermalt, bis der Moderator des Abends, Oli Materlik, auf seine humorvolle Art den nächsten Programmpunkt ankündigte.

Besondere Erwähnung fand das 25-jährige Jubiläum der „Show Band“ des Teams der Überbetrieblichen Lehrwerkstatt R=U/I. In einem Filmzusammenschnitt sah man von den Anfängen bis zur Gegenwart die Wandlung zu immer professionelleren Auftritten. So wurden in diesem Jahr live unter anderem die Comedian
Harmonists und die Nonnen aus dem Film „Sister Act“ geboten.

Bei der Lossprechung wurden die Jahrgangsbesten wieder besonders ausgezeichnet. Im Bereich Energie- und Gebäudetechnik schnitt Björn Seyfarth aus dem Ausbildungsbetrieb Hecker & Knopp Elektrotechnik GmbH, Düsseldorf, am besten ab. In der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik war Jonas Piepke, der im Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich ausgebildet wurde, an der Spitze, während Andrej Wiens von der Holschbach Pumpen GmbH, Pulheim, die beste Prüfung in der Fachrichtung Maschinen- und Antriebstechnik abgelegt hat.