Wollseifer: Berufsorientierung an Gymnasien muss Karrierewege auch jenseits des Studiums aufzeigen

Zu dem vorgestellten Berufsbildungsbericht 2015 erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH): „Der Berufsbildungsbericht bestätigt erneut die hohe Leistungsfähigkeit des Dualen Ausbildungssystems. Die Ausbildungschancen junger Menschen haben sich verbessert. Immer mehr Betriebe haben allerdings Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Die demografische Entwicklung und der Trend zur Akademisierung stellen insbesondere die Fachkräftesicherung im Handwerk vor wachsende Herausforderungen. Laut dem aktuellen Berufsbildungsbericht konnten mit Stichtag 30. September 2014 8,7 Prozent der Lehrstellen im Handwerk nicht besetzt werden. Ende des Jahres waren es insgesamt 20.000 unbesetzte Stellen.

 

Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe bleibt unverändert hoch. Sie setzen bereits viel in Bewegung, um beispielsweise Jugendlichen mit Startschwierigkeiten auf die Beine zu helfen. Die Handwerkskammern helfen mit Ausbildungsberatung in verschiedenen Sprachen. Große Hoffnung setzen wir zudem in die neu beschlossene Assistierte Ausbildung, die Jugendliche mit Förderbedarf und ihre Ausbildungsbetriebe individuell und bedarfsgerecht unterstützen wird.

Auch für Abiturienten hält das Handwerk attraktive Karriereoptionen bereit. Sie erfahren aber noch zu selten von den vielfältigen Angeboten der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Wir fordern daher eine möglichst flächendeckende Berufsorientierung an den Gymnasien, die jungen Menschen Karrierewege auch jenseits eines Studiums aufzeigt.“

Quelle: ZDH