„Deutschlands Wirtschaft braucht Handwerker und Macher“
Die Bundesregierung legt am 15. Mai den Berufsbildungsbericht vor. In einem Statement für das Portal bild.de bedauert ZDH-Präsident Otto Kentzler, dass Abiturienten und Studenten „die duale Ausbildung bei ihrer beruflichen Lebensplanung noch zu häufig ausklammern“. Das Handwerk wirbt verstärkt um diese Zielgruppe, steigerte ihren Anteil bereits auf 9,2 Prozent. Kentzler: „Deutschlands Wirtschaft braucht vor allem Handwerker und Macher.“
„Die Praxis in Deutschland sieht so aus: Mehr Jugendliche streben nach dem Abitur, immer weniger nach einem Haupt- oder Realschulabschluss. Die Hochschulen melden Studentenrekorde, sind vielfach überfüllt, die Zahl der Studienabbrecher steigt. Die Wirtschaft meldet sinkende Ausbildungszahlen.
Gerade leistungsstarke Schulabsolventen (und Studenten auf der Suche nach einer Alternative) klammern die duale Ausbildung bei ihrer beruflichen Lebensplanung noch zu häufig aus. Dabei können in kaum einem anderen Wirtschaftsbereich Führungsaufgaben oder sogar die Selbstständigkeit in weniger Stufen erreicht werden. Die Weiterbildung zum Meister bringt zudem eine höhere Bildungsrendite als ein Studium: die Qualifikation macht sich schneller bezahlt und der ausbildungsbedingte Lohnverzicht verzinst sich höher als bei einem Hochschulstudium. Und 120 duale Studiengänge im Handwerk ermöglichen es Abiturienten, den Erwerb eines Gesellenbriefes bereits mit einem akademischen Abschluss zu kombinieren.
Unser Anliegen: Alle Jugendlichen müssen frühzeitig einen Eindruck von der Vielfalt dualer Ausbildungsberufe erhalten, damit sie ihre Berufswünsche realistisch entwickeln und anhand von Potentialanalysen konkretisieren können. Eine praxisnahe Berufsorientierung muss als fester Teil des Unterrichts und in die Lehramtsausbildung integriert werden. Das Handwerk bietet seine Unterstützung auch den Gymnasien an, um im Unterricht lebensnah und authentisch über die gesamte Breite der Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk zu informieren.
Seit die Qualifikation zum Handwerksmeister im Deutschen Qualifikationsrahmen gleichwertig zum akademischen Bachelor eingeordnet ist, steigt die Zahl der Abiturienten, die eine Ausbildung absolvieren; 2012 waren bereits 9,2 Prozent der Auszubildenden Abiturienten.
Wir brauchen nicht nur Dichter und Denker, Deutschlands Wirtschaft braucht vor allem Handwerker und Macher.“