Henke: „Ausbildungsjahr 2012 läuft vielversprechend“
Schneller, komfortabler, mehr Angebote – in allen Städten des Bezirks. Über 700 freie Lehrstellen in neugestaltetem Serviceportal der Kammer: www.hwk-duesseldorf.de/ausbildungsboerse
Pünktlich vor Beginn der Osterferien, die von Schulabgängern traditionell stark für Praktika und Bewerbungen genutzt werden, hat die Handwerkskammer am Donnerstag in der Landeshauptstadt 722 frisch akquirierte Ausbildungsplätze freigeschaltet.
Neue Lehrstellen finden sich danach in 65 Ausbildungsberufen in allen technischen, kreativen und versorgungsnahen Branchengruppen der „Wirtschaftsmacht von nebenan.“ „Das ist der umfangreichste Neubestand seit Erst-Öffnung der Ausbildungsbörse der Kammer vor fünfzehn Jahren“, konnte der Leiter der Hauptabteilung Berufliche Bildung, Kammer-Geschäftsführer Dr. Christian Henke eine Erfolgsbilanz der Intensiv-Akquise seiner Ausbildungsberater ziehen.
Die Kapazitäten stehen ab sofort zum Download bereit im Service-Portal:
www.hwk-duesseldorf.de/ausbildungsboerse
Im Topf befinden sich zum einen zahlreiche technologieaffine Ausbildungsberufe etwa zum Elektroniker oder zum Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik, aber auch freie Kapazitäten in Kreativberufen wie dem Tischler, Goldschmied und Vergolder und sogar noch eine Reihe selten ausgewiesener Angebote aus dem handwerklichen Medienfach, etwa zum Fotografen, Schilder- und Lichtreklamehersteller und zum Medientechnologen Siebdruck. Zusätzlich weist die Website eine dreistellige Zahl an Qualifizierungs-Praktika: 238 sog. Einstiegs-Qualifizierungsstellen, aus. Alle Offerten beziehen sich auf das gesamte Handwerk im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Interessierte finden sich auf der neu gestalteten Ausbildungs-Plattform der Kammer schneller als in früheren Jahren zurecht: Das Angebot präsentiert nur die aktuell vorhandenen Ausbildungsberufe und Kapazitäten in kreisscharfer Staffelung und auf einen Blick. „Langwieriges Einklicken in Unterseiten ist auf ein Mindestmaß reduziert. Die Website nennt alle Firmen mit Kontakt-Adressen und Ansprechpartnern, hinterlegten Tätigkeitsschwerpunkten und schulischen Anforderungen an Bewerber“, erläuterte Henke zur Funktionsweise des Internet-Dienstes.
„Mit dem aktuellen, quantitativ wie qualitativ starken Ausbildungsangebot bin ich optimistisch, dass das nordrheinische Handwerk auch in diesem Jahr das gute Vorjahres-Niveau bei der Aufnahme neuer Lehrlinge erreichen oder gar übertreffen kann“, zeigte sich Henke für die Bilanz des Ausbildungsjahrs 2012/ 13 zuversichtlich. Im vergangenen Jahr war die Zahl der betrieblichen Lehrverträge um 1 Prozent gestiegen; aufgrund von Kürzungen bei der Förderung allerdings weniger außerbetriebliche Ausbildungsverhältnissen zustande gekommen. Insgesamt registrierte die Kammer in 2011 8.661 Lehrlings-Neuaufnahmen. Damit erlernen derzeit 23.360 junge Menschen im Kammerbezirk Düsseldorf einen Handwerksberuf. Die Neuabschlüsse an Ausbildungsverhältnisse im ersten Quartal 2012 bestätigten das positive Bild. Henke: „Für 2012 gehe ich von Gesamtabschlüssen mindestens auf Vorjahresniveau aus.“
Für den Neu-Start ihrer Ausbildungsbörse hatte die Kammer ein seit Jahrzehnten gleichmäßig stark ausbildendes Unternehmen des Bauhandwerks ausgewählt: die Firma Küster Straßen- und Tiefbau GmbH & Co KG in Düsseldorf-Lierenfeld. Das 70 Mitarbeiter zählende Unternehmen des Bauhauptgewerbes hat seit 1998 Jahren und ungeachtet der langanhaltenden zwischenzeitlichen Bau-Rezession in den Jahren bis 2011 insgesamt 25 Lehrlinge ausgebildet, davon 14 Straßenbauer, 10 Tiefbaufacharbeiter und einen Kanalbauer. Auch ein Kammer- und stv. Landessieger im Praktischen Leistungswettbewerb PLW findet sich darunter. „Die Firma Küster zählt zu den Leuchttürmen des ohnehin starken handwerklichen Engagements im Bereich der Berufsausbildung“, lobte Henke – stellvertretend für die Führungscrew um Geschäftsführerin und persönlich haftende Gesellschafterin Karin Gorges geb. Küster – den Technischen Leiter Alfons Küster und Ausbildungsleiter Peter Gorges, die die Seniorchefin zum Pressetermin vertraten.
Und so verteilen sich die offenen Ausbildungsplätze nach Branchengruppen und Regionen:
Unter den Gewerkegruppen das umfangreichste Angebotskontingent stellen die handwerklichen Elektro- und Metallberufe (u.a. Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik; Elektroniker/in und Informationselektroniker/in-, Kfz-Mechatroniker/in); auf diese Gruppe entfallen 261 Lehrstellen.
An zweiter Stelle folgen die Bau- und Ausbauhandwerke mit 148 Offerten. Dazu zählen vor allem die Ausbildungsberufe Maurer/in und Beton- und Stahlbetonbauer/in, Maler/in und Lackierer/in, Dachdecker/in, Straßenbauer/in, Kanalbauer/in, Gerüstbauer/in und Zimmerer/in. „Gerade im Bau- und Ausbausektor hat sich der Bestand gegenüber dem letzten Jahr um 50 Prozent gesteigert – ein deutliches Konjunktursignal“, konstatierte Henke.
Im Lebensmittelhandwerk (Bäcker, Fleischer, Konditoren; Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk) sind 106 Plätze frei. Mit 95 Angeboten ebenfalls stark vertreten ist das Gesundheitshandwerk (u.a. Friseure, Augenoptiker, Orthopädieschuhmacher).
An einer Ausbildung in einem gestaltenden Handwerksberuf Interessierte finden ebenfalls derzeit noch eine besonders breite Palette an Möglichkeiten vor: etwa 20 Stellen zum/ zur Tischler/in, fünf Ausbildungsplätze zum/zur Schilder- und Lichtreklamehersteller/in, vier Lehrstellen zum/ zur Fotografen/in; weitere Lehrstellen stehen im Maßschneider-, im Keramiker-, im Vergolderfach und zum/ zur Medientechnologen/in Siebdruck parat. Nicht unbedingt Glücksritter, sondern vier hochsolide, technisch wie kommunikativ gleichermaßen begabte Schulabgänger sucht im Übrigen das Schornsteinfegerhandwerk.
Regional die meisten freien Lehrstellen in der HWK-Ausbildungsbörse weist Düsseldorf auf (110), gefolgt vom Kreis Neuss (104), dem Kreis Viersen (64), Essen (62), dem Kreis Mettmann (58), Duisburg (52), dem Kreis Kleve (47), dem Kreis Wesel (45), Wuppertal (43), Oberhausen (37), Krefeld (35), Mönchengladbach (23), Remscheid (16), Mülheim (15) und Solingen (11).